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40 Jahre intensiv ins Wetter geschaut

Bundesverdienstmedaille für Heinz Wieandt

Von Heinz-Peter Manuel
Blankenrode (WV). Er ist zwar nicht verantwortlich fürs Wetter, aber er hat es 40 Jahren lang mit all seinen Kapriolen und Extremerscheinungen beobachtet: In Anerkennung seines unermüdlichen Einsatzes für den Deutschen Wetterdienst hat Bundespräsident Horst Köhler Heinz Wieandt (Blankenrode) die Bundesverdienstmedaille verliehen.

Seit dem 1. Januar 1965 ist der 70-Jährige ehrenamtlicher Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes. Seither liefert er der Behörde umfangreiches und wertvolles Beobachtungsmaterial, wie der Leiter der Regionalen Messnetzgruppe des DWD in Essen, Lothar Steinhoff, bei der gestrigen Übergabe der Urkunde und der Medaille betonte. Er würdigte zudem die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft des Geehrten.
Zu seinen Aufgaben als Niederschlagsbeobachter gehört die tägliche Messung des gefallenen Niederschlages, zudem die Beobachtung von Wettererscheinungen wie Regen, Schneefall, Gewitter, Nebel, Tau, Reif Glatteis und mehr. Dazu gehören auch die genauen Zeit- und Intensitätsangaben. Wenn Schnee liegt, muss er zusätzlich die Höhe der Gesamtschneedecke und des Neuschnees messen. Alle Beobachtungen hat Wieandt in sein Tagebuch übertragen und jeweils am Monatsende dem Deutschen Wetterdienst übermittelt. »Er hat damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaüberwachung geleistet«, so Steinhoff. Davon profitierten - wegen der Auswirkungen von Wetter und Klima - alle Einwohner Deutschlands.
Die größten Regenmengen hat Heinz Wieandt übrigens gleich im ersten Jahr seiner Tätigkeit gemessen. Im Juli 1965, im Jahr des verheerenden Hochwassers, fielen 296 Milimeter Regen, 134,7 Milimeter davon an nur einem Tag (17. Juli).

Artikel vom 12.04.2006