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Kinder sitzen auf »Obelix«

DRK-Tageseinrichtung bietet therapeutisches Reiten an

Oppendorf (WB). In Zusammenarbeit mit dem Reit- und Fahrverein Wehdem-Oppendorf bietet die DRK-Tageseinrichtung für Kinder Oppendorf therapeutisches Reiten an. Einmal wöchentlich ist die Reitstunde für die Mädchen und Jungen in den Kindergartenvormittag integriert.

In drei Kleingruppen bestehend aus fünf Kindern leitet die ausgebildete Hippotherapeutin Franziska Poller die Kinder fachlich an. Die Beweggründe für das therapeutische Reiten sind die vielseitigen Impulse für die Kinder.
Im April war es dann soweit. Sehr aufgeregt und gespannt lernten die Kinder das Pferd »Obelix« kennen. Zuerst fühlten sie, wie warm und weich das Pferd ist. Das war für die Kinder schon ein tolles Gefühl. Dann durften alle nacheinander auf Obelix reiten. Dabei lernten sie zuerst, dem Pferd Kommandos zu geben, um selbst zu bestimmen, wann es los geht und wann es stehen bleibt.
Unterschiedlich mutig trauten sich fast alle Kinder auf das große Pferd. Einige nahmen sogar die Arme zur Seite oder klatschten in die Hände. Ganz fasziniert und begeistert verabschiedeten sich die Kinder von Obelix und freuen sich schon auf die nächste Reitstunde. Dann soll Obelix von den Kindern auch geputzt werden.
Die Pflege und Versorgung eines Pferdes wie auch das Reiten kann zu einer gesunden Entwicklung eines Kindes beitragen und so zur optimalen Entfaltung seiner Persönlichkeit führen. Durch den Umgang mit dem Pferd wird die Wahrnehmung auf spielerische Weise geschult. Spannung, Anspannung sowie Entspannung werden beim Reiten kombiniert und führen so zu einem verbesserten Körpergefühl.
Es werden das Gleichgewicht und die Fein- und Grobmotorik geschult sowie alle Gelenke, Muskeln, Kreislauf und Atmung gekräftigt. Alle Sinne werden sensibilisiert. Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich beim Reiten zu konzentrieren. Sie müssen sich auch einmal mit ungewohnten An- und Herausforderungen und Erfahrungen auseinander setzen; so können sie lernen, »Ängstlichkeiten« zu überwinden, zusammen zu agieren und ihren Körper besser zu fühlen und auch zu beherrschen.
Sie erhalten dadurch mehr Körpergefühl und auch seelisches Durchhaltevermögen. Sie fühlen sich frei. Körpererfahrungen mit allen Sinnen machen heißt: Sehen und Beobachten des Pferdes und der Arbeiten rund ums Pferd; Hören, wie Pferde fressen oder abschnauben; Tasten, Berühren, Fühlen, Empfinden von warmen und kalten Stellen am Pferd; Riechen des Eigengeruches des Pferdes, vom Stall oder auch vom Mist; Schmecken beim Futter wie hartes Brot oder Möhren; Gleichgewicht beim Reiten; Orientierung durch das oben Sitzen.
Pferde seien in den Augen der Mädchen und Jungen groß und stark, warm, weich und schön, gute Zuhörer und vertrauensvoll, verlässlich und einfühlsam, nicht rachsüchtig und nicht strafend. Das erklärte Hippotherapeutin Franziska Poller.

Artikel vom 12.04.2006