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Mit Thermografie werden
Schwachstellen aufgespürt

Thema Energiesparen beschäftigt Hauseigentümer

Hüllhorst/Bad Oeynhausen (keh). Das Thema Energiesparen beschäftigt Hausbesitzer und Mieter gleichermaßen und dies in einem zunehmenden Umfang. Das zeigte sich auch in der Resonanz auf eine Thermografie-Aktion der Gasversorgung Westfalica. Mit Spezialkameras können Schwachstellen eines Hauses sichtbar gemacht werden, am besten vor und nach einer Sanierung.

Der heimische Energieversorger, der auch die Gemeinde Hüllhorst mit Erdgas beliefert, bietet als Teil seiner Förderprogramme Wärmebild-Aufnahmen zu einem Sonderpreis durch ein Iserlohner Fach-Unternehmen an.
In der zurückliegenden Wintersaison wurden acht Aufträge in Hüllhorst, 19 in Löhne und 48 Aufträge in Bad Oeynhausen bearbeitet. Die Teilnehmer erhalten die Auswertung der Bilder zugesandt. Wie Klaus Suchowitz, Vertriebs- und Marketingleiter des Unternehmens, sagte, wird zudem am Dienstag, 16. Mai, eine Informationsveranstaltung für die beteiligten Hauseigentümer anberaumt. Dabei handelt es sich um ein »Seminar zur Nachbereitung«, wie Sascha Heinze von dem beauftragten Iserlohner Unternehmen erklärt.
Die Zusammenkunft soll im Informations-Zentrum Fennel stattfinden. Im kommenden Winter werden weitere Anträge bearbeitet. Die Aufnahmen finden bei entsprechenden Minus-Temperaturen statt, um Differenzen sichtbar zu machen. Das Angebot des Thermografie-Projekts richtet sich nicht nur an die Besitzer von Gasheizungen, sondern an alle Interessierten. Ein Ziel der Aktion sei es, auf das Thema Energiesparen aufmerksam zu machen.
Bei dem Thermografie-Verfahren und seiner Auswertung sind aussagekräftige Werte nur in bestimmten Situationen zu erwarten, weiß der Matthias Kreft, Amtsleiter in der Nachbarstadt Löhne. Der Diplom-Ingenieur ist für die städtische Immobilien-Wirtschaft mit 540 Wohnungen zuständig und hat auch dort schon in seltenen Fällen die technische Hilfe eingesetzt: »Es ist ein Instrument zur Lokalisierung der Ursache von Schäden«. Wenn beispielsweise das Auftreten von Schimmelpilz nicht erklärbar sei oder wenn es um die Leckage-Ortung gehe: »Etwa die Ermittlung von Rohrbrüchen.«
»Bei der fachgerechten Auswertung der Wärmebildaufnahmen von Wohnhäusern müssen Eckpunkte wie Innen- und Außentemperatur bekannt sein, um eine Aussage über den Wärmeschutz machen zu können«, stellt Kreft fest. Jedes Bauteil weise Temperaturunterschiede auf. Wenn die Thermografie auch Schwachstellen offenlege, so werde sie bei der Mitte dieses Jahres erwarteten Einführung eines Energiepasses für Wohngebäude keine Rolle spielen, meint der Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft im benachbarten Löhne: »Sie kann nur additiv wirken.« Gegenwärtig liege das Thema Energiepass der Europäischen Union als Richtlinie zur Harmonisierung der Länder-Bestimmungen vor.

Artikel vom 12.04.2006