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Im Schatten
in Höchstform

Hortensien - üppig, aber auch durstig

Um die bunten Seiten des Landlebens zu genießen, muss man nicht unbedingt in ländlicher Umgebung wohnen: Mit blühenden Hortensien im Topf oder Kübel kann man sich die heiter-ungezwungene Atmosphäre in kleinem Maßstab auch auf die Terrasse holen.
Die Blüten, die Hortensien von Juni bis in den September schmücken, plustern sich in ihrer Schönheit regelrecht auf und verdecken große Teile des Blattwerks. Sie stehen in meist ballförmigen, dicht geschlossenen, doldenartigen Blütenständen, die je nach Sorte einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimeter haben können.
Bei den Blütenbällen handelt es sich eigentlich »nur« um Scheinblüten aus blütenblattartigen Kelchblättern, die Insekten anlocken. Die echten Blüten sitzen wesentlich kleiner und unscheinbarer in der Mitte der Dolde. Bei den Bauernhortensien gibt es neben den ballförmigen Sorten auch die so genannten Tellerhortensien. Sie haben eine tellerförmige Blüte mit einem Kranz auffallender großer Scheinblüten am Rand.
Die Lust auf üppige Farben in einer kühlen Designwelt aus Glas und Chrom beschert der Hortensie seit einigen Jahren ein starkes Comeback: Früher erblühte sie in nostalgischer Zartheit, heute sind die Farben neuer Züchtungen satt und warm und von beeindruckender Leuchtkraft. Das Farbspektrum der Hortensienblüten umfasst neben Weiß zahlreiche Rosa-, Rot- und Blautöne. Eine Besonderheit bei Hortensien ist, dass die Blaufärbung einiger Sorten durch den pH-Wert des Bodens, also die Düngung, beeinflusst werden kann.
Durch ihren kompakten Wuchs und ihre auffallenden Blüten kommen Bauernhortensien sehr gut als Einzelpflanze zur Geltung. Solo sind üppig blühende Hortensien zum Beispiel in nostalgisch anmutenden Pflanzkübeln aus Terrakotta ein Gewinn für jeden Balkon oder die Terrass. Mehrere Hortensien zusammen haben sogar aus der Entfernung eine enorme Farbwirkung. Im Beet lassen sich Hortensien auch gut mit Stauden kombinieren, zum Beispiel mit Pfingstrosen, Türkenmohn und Tränendem Herz oder mit Funkien, Taglilien und Astilben - Stauden, die wie die Hortensie ursprünglich aus Ostasien stammen.
Die Hortensie liebt es, hell und kühl zu stehen. Auf der Terrasse und dem Balkon braucht sie einen geschützten, luftigen und leicht schattigen Platz. Am wohlsten fühlt sie sich bei moderaten Temperaturen - im Sommer reichen ihr 20 Grad vollkommen aus. Ideal ist ein gleichmäßig feuchter, humoser und gut wasserdurchlässiger Boden, der sauer bis neutral sein sollte.
Für Hortensien in Töpfen und Kübeln ist Rhododendronerde hervorragend geeignet. Der lateinische Name der Hortensie, »Hydrangea«, bedeutet »Wasserschlürferin«, womit ein weiteres Bedürfnis angesprochen ist. Während der Blüte schätzt sie es, regelmäßig gegossen zu werden - mit Vorliebe trinkt sie entkalktes Wasser. Bei hohen Temperaturen lieben Hortensien eine erfrischende Dusche mit kühlem Nass - sie danken es mit beeindruckendem Blütenreichtum.

Artikel vom 19.05.2006