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Ehrenamt - mit ganzem Herzen

Inga Gronemeyer erhält das Kronenkreuz in Gold der Diakonie

Höxter (WB). Inga Gronemeyer ist als Mitglied des Vorstandes (heute Stiftungsrat) des St.-Petri-Stiftes Höxter offiziell verabschiedet worden. Pfarrer Dieter Maletz, Vorsitzender des Stiftungsrates, verlieh ihr das Kronenkreuz in Gold. Es ist die höchste Auszeichnung für langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Diakonie.

Der Seelsorger verwies auf ihren außergewöhnlichen Einsatz für die Einrichtungen des St.-Petri-Stiftes, »der von hohem Sachverstand in den Entscheidungen und tiefen Mitgefühl mit den Menschen geprägt war«. 20 Jahre lang gehörte Inga Gronemeyer dem Vorstand des Stiftes an. Als sie 1985 in den damaligen Vorstand berufen wurde, war sie die erste Frau, die diesem Gremium des 1848 gegründeten Stiftes angehörte.
Zwei Gründe waren damals ausschlaggebend für ihre Berufung: Zum einen verfügte sie durch ihre Tätigkeit in der Maschinenfabrik Gronemeyer über enorme Verwaltungserfahrung. Zum anderen lagen ihre ursprünglichen beruflichen Wurzeln im Bereich der Diakonie: Nach ihrem Abitur in Potsdam erlernte sie im »Diakonieverein Zehlendorf«“ die Krankenpflege und arbeitete bis zu ihrer Hochzeit im Jahre 1957 in verschiedenen Häusern, unter anderem in Osnabrück, Cuxhaven und Oldenburg, als staatlich examinierte Krankenschwester.
Pfarrer Maletz verwies darauf, dass sie in den vergangenen 20 Jahren im St.-Petri-Stift zahlreiche Umbrüche in der Arbeit und Ausrichtung diakonischer Angebote erlebte und begleitete. Als sie ihre Tätigkeit aufnahm, hatte sich das St.-Petri-Stift gerade von seinem traditionellen Schwerpunkt in der Kinderheimarbeit verabschiedet und den Bereich der Altenpflege mit dem Konrad-Beckhaus-Heim aufgebaut. Als weiterer Arbeitsschwerpunkt kam dann bald die Behindertenhilfe hinzu, mit der Umwandlung des ehemaligen Kinderheimes II im Rohrweg in ein Heim für Menschen mit geistigen Behinderungen, das heute den Namen Ludwig-Schloemann-Haus trägt. Später wurde dieser Bereich erweitert um die Arbeit im Oskar-Grätz-Haus, dem ehemaligen Hof in der Fürstenberger Straße.
Zuletzt leitete sie im Vorstand den aktuellen Umbruch in der Behindertenhilfe von der stationären Pflege zu vermehrten Angeboten ambulant-betreuten Wohnens mit ein. Im Bereich der Altenpflege erlebte sie die Ausweitung des Angebotes um die Tagespflege im Gustav-Wehrmann-Gästehaus und am Ende ihrer Amtszeit die Übernahme der »Diakoniestation Wesertal« und die Errichtung des Service-Stützpunktes in der »Altstadtresidenz am Wall«, wo diese Verabschiedung stattfand.
Die als hauptamtlicher Vorstand fungierende Geschäftsführerin des St.-Petri-Stift, Pfarrerin Birgit Möhrke-Schreiner, dankte Inga Gronemeyer »für die Gestaltung der Vergangenheit, für die Begleitung durch die Gegenwart und für das Öffnen von Wegen für die Zukunft des Stiftes, das sie in den 20 Jahren wesentlich mit geprägt hat«. Zum Abschluss der Feierstunde wurde Birgit Schild als neues Mitglied des Stiftungsrates vorgestellt. Inga Gronemeyer wünschte ihrer Nachfolgerin Gottes Segen für die Zukunft im St.-Petri-Stift, das sie auch weiter mit ihren Gedanken und guten Wünschen begleiten wird.

Artikel vom 12.04.2006