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»Bitter. Richtig bitter. . .!«

Tischtennis-Herren-Kreisliga: TTV Lübbecke verspielt Meistertitel

Lübbecke (mh). Dieses Finale in der Tischtennis-Kreisliga der Herren wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben! Der letzte Spieltag bot Spannung, die Krimi-Autor Alfred Hitchcock nicht besser hätte inszenieren können. Mit einem glücklichen 9:7-Erfolg gegen TTV Lübbecke IV sicherte sich die Reserve von Eintracht Minden nach einer Achterbahnfahrt in eigener Halle den alles entscheidenden Sieg, feiert damit die Kreisliga-Meisterschaft und freut sich über den Bezirksklassen-Aufstieg. Dagegen stehen die Lübbecker, die bei einer zwischenzeitlichen 7:3-Führung alle Trümpfe in der Hand hatten, mit leeren Händen da.

TuS Eintracht Minden II -Ê TTV Lübbecke IV 9:7. Unglaublich, unfassbar, unbeschreiblich. Was da am späten Freitagabend in der Mindener Sporthalle abging, war einfach der absolute (Tischtennis)-Wahnsinn. Die Lübbecker führten bereits mit 7:3, hatten mindestens schon eine Hand an der imaginären Meisterschale. Den Mannen vom Wiehen hätte auf Grund des besseren direkten Vergleiches bereits ein Unentschieden gelangt, es fehlte folglich nur noch ein Pünktchen zur Glückseligkeit.
Aber der Reihe nach: Wie schon im Hinspiel erwischten die Lübbecker einen Traumstart, gewannen durch Weiher/Wolf (14:12 im fünften Satz), Vortmeier/Halwe (3:1) und Oreschkin/Becker (11:8 im »Fünften« nach 0:2-Rückstand) -Ê wenn auch etwas glücklich -Ê alle drei Doppel. In der ersten Einzelrunde blieben die Lübbecker auch im Soll, verteidigten den Vorsprung durch drei souveräne Erfolge von Marco Weiher, Stefan Halwe und Utz Vortmeier, während Gert Wolf, Steffen Hahn und Frank Ufert verloren. Während sich in der zweiten Runde Marco Weiher gegen Christoph Mäcker in den fünften Satz kämpfte, gewann Gert Wolf bereits gegen Christoph Oldenburg zum 7:3 für die Gäste. Mindens Hartmut Rose verabschiedete sich bereits frustriert aus der Halle, der LTTV konnte den Sekt schon kalt stellen - Êdoch dann kam die nicht mehr für möglich gehaltene Wende. Der überragend aufspielende Youngster Christoph Mäcker gewann gegen Weiher mit 11:7, was für die Eintracht wie eine Initialzündung war. Das dritte Einzel der zweiten Runde sollte zum Match des Abends werden: Hier hatte Lübbeckes Stefan Halwe gegen Jochen Högemeier den Sieg schon auf dem Schläger, fehlten ihm doch im vierten Satz bei 10:10 nur noch zwei Punkte. Doch Högemeier drehte das Ding noch um und behielt mit 6:11, 9:11, 11:2, 12:10 und 11:7 die Oberhand -Ênur noch 5:7. Olaf Nothdurft bezwang Steffen Hahn in drei Sätzen, ehe der nächste Krimi anstand. Lübbeckes Utz Vortmeier sah gegen Bernd Ostermeier im entscheidenden Satz wie der sichere Sieger aus, ehe der Mindener einen 1:7-Rückstand in ein 11:7 umwandelte, was seinem Team beim 7:7 erstmals den Ausgleich bescherte. Jetzt brannte die Luft, und die Mindener brannten mit -Êspätestens, als Christian Frenk locker mit 3:0 gegen Frank Ufert zum 8:7 gewann. Jetzt war auch Hartmut Rose längst wieder zurück in der Halle und erlebte den wundersamen Sturz des LTTV mit. Ein letztes Eisen hatten die Lübbecker mit ihrem Schlussdoppel Vortmeier/Halwe noch im Feuer -Ê und die bisherige Doppelbilanz in dieser Saison gegen die Mindener sprach mit 6:0 klar für den LTTV.
Doch hier war die »sieben« für Lübbecke nicht zu knacken -Êund Mäcker/Ostermeier versetzten die Eintracht mit einem klaren 11:7, 11:8, und 11:9 gegen Vortmeier/Halwe in einen wahren Freudentaumel. . . Lübbecke blieb nur ein frustrierter und tief enttäuschter Abgang. »Bitter. Das ist bitter!« stammelte Stefan Halwe nach seinem verschlagenen Matchball im Doppel - eine fantastische Saison ist ohne die verdiente Krönung zuende gegangen.

Artikel vom 11.04.2006