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Peter Zuhl aus Löhne organisierte die Großveranstaltung.

Viele Tüftler und ihre teuren Extras

Knapp 500 Autos beim VW- und Auditreffen - Airbrush-Europameister vor Ort


Von Michel Winde
(Text und Fotos)
Löhne (WB). Dröhnende Motoren und wummernde Bässe bestimmten am Sonntag das Geschehen auf dem Parkplatz des Kaiser Centers. Knapp 500 Autofahrer stellten beim vierten Volkswagen- und Audi-Treffen in Löhne ihre teils ausgefallenen Fahrzeuge vor. Nachdem die Tuning-Fans den Winter über an ihren Autos gebastelt haben, hatten sie am Sonntag bei blauem Himmel die Chance, ihr bestes Stück zu präsentieren. Organisator Peter Zuhl ist mit der Resonanz der Tuning-Begeisterten zufrieden. »Es sind sogar einige Holländer und Belgier gekommen«, erzählt er stolz. Das Treffen habe sich seit 2003 fest in der Szene etablieren können. »Wir sind auf einem guten Weg, das größte in Ostwestfalen-Lippe zu werden«, meint Zuhl. Denn neben dem Andrang der Tuner sei auch die Qualität der Fahrzeuge sehr hoch.
Das weiß auch Mario Pracher. Der Airbrush-Europameister von 1996 stellte am Sonntag sein künstlerisches Können zur Schau. Ab 25 Euro konnten sich die Autobesitzer ein kleines Logo oder eine Comicfigur auf die Kühlerhaube sprühen lassen. Und auch Pracher ist mit dem Löhner Autotreffen zufrieden. »Dafür, dass es erst das vierte Mal stattfindet, ist es sehr gut besucht«, staunt der 44-Jährige.
Jan-Gregor Hahn kam am Sonntag mit seinem VW Polo extra aus Oldenburg. Der 25-Jährige hat bisher rund 13 000 Euro in sein Gefährt gesteckt. Das Auffallendste an seinem Volkswagen sind wohl die Flügeltüren. Die an einen Lamborghini erinnernden Türen haben Hahn 1 500 Euro gekostet. »Immer wenn ich Geld übrig habe, investiere ich es in mein Auto«, sagt er. Dabei sei ihm das Besitzen der Extras gar nicht so wichtig. »Das Einbauen macht mir viel mehr Spaß.«
Was im Straßenverkehr auffällt, war am Sonntag normal. Tanja Ottens VW Corrado sorgte schnell für Aufmerksamkeit beim zahlreich erschienenen Publikum. Die Rotenburgerin hat sich den weißen Flitzer vor sechs Jahren zusammen mit ihrem Mann gekauft und seitdem rund 50 000 Euro investiert. Sie hatte vor einigen Jahren einen schweren Start in der Szene. Das Klischee, dass »Frauen nicht hinters Steuer gehören«, habe es ihr schwer gemacht
Im Trend sind momentan besonders schwarz getönte Scheiben und Airbrush-Lackierungen. Aber auch Stereo-Anlagen, kleine Bildschirme in den Sonnenblenden und Play-Stations waren am Sonntag zuhauf in den Autos zu finden.
Deshalb ist Peter Zuhl sich sicher: »Tuning bleibt immer modern.« Auch in den kommenden Jahren würde das Autotreffen in Löhne bestehen bleiben.

Artikel vom 10.04.2006