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»Wasser marsch«: Elmar Brok, Michael Dreier und Betty Keuper eröffneten mit einem Dreh am Schieber die Freiluftsaison am Gradierwerk.

Flanieren auf autofreier B1

Sonnenschein verwöhnt auch das vierte Salzkottener Sälzerfest

Von Heinz-Peter Manuel
Salzkotten (WV). Die richtigen Worte zur rechten Zeit: Kaum hatte gestern Mittag Schirmherr Elmar Brok am Gradierwerk Eduard Mörikes Gedicht »Frühling lässt sein blaues Band« zitiert, riss der Himmel auf. So verwöhnte reichlich Sonne auch die vierte Auflage des Sälzermarktes.

Das auf die letzte Minute umgeschwenkte Wetter zeigte Wirkung: Mehrere tausend Menschen nutzten die Chance, trocken und bei angenehmen über die autofreie B1 zu flanieren, einen Kaffee im Freien zu nehmen oder auch mal ein Eis zu schlecken. Langeweile konnte bei diesem Bummel wahrlich nicht auftreten. Dafür hatten nicht nur die Geschäftsinhaber an Salzkottens Einkaufsmeile mit zahlreichen Aktionen und geöffneten Geschäften gesorgt. Auch viele Vereine der Sälzerstadt ließen die Gelegenheit nicht ungenutzt, sich und ihre Angebote einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Eben dieser Mix aus ehrenamtlichen und professionellen Anbietern ist es, der Salzkottens Bürgermeister zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt. »Das hier sichtbare Wir-Gefühl ist es, das unsere Stadt ausmacht«, rief er den Gästen bei der Eröffnung zu. Alle arbeiteten zum Wohle der Stadt, die sich deshalb auch prächtig entwickele.
»Wir werden alles tun, dass Sie auch weiterhin eine lebendige Innenstadt vorfinden, nicht nur bei einem Fest wie heute«, hatte zuvor Verkehrsvereinsvorsitzende Betty Keuper versprochen, sich gegen ein Ausbluten der City einzusetzen.
Auf die Bedeutung des Salzes und seiner Gewinnung, die die Menschen eindrucksvoll bei Vorführungen der Salzsieder aus Bad Sooden-Allenborf beobachten konnten, ging Europaparlamentarier Elmar Brok in seinem Grußwort ein. Auch er freute sich, dass viele Einwohner Verantwortung für ihre Stadt übernehmen.
Eingehüllt in dichten Rauch konnten sich Interessenten auf dem Marktplatz genau erklären lassen, wie aus 400 Litern Quellsole, die aus einer Tiefe von mehr als 330 Metern stammt, durch zweieinhalb- bis dreistündiges Kochen rund 40 Kilogramm Salz entsteht.

Artikel vom 10.04.2006