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Schutz nötig gegen 2,2 Millionen Volt

Ein Blitzeinschlag kann viele Geräte vernichten

2,2 Millionen Volt - so hoch kann die elektrische Spannung in Blitzen sein, die mit Temperaturen von bis 30 000 Grad Celsius bei Gewittern zur Erde rasen. Im vergangenen Jahr wurden allein in Deutschland 1 675 906 Blitzeinschläge registriert.
430 000-mal entstand daraus ein Schaden an Gebäuden, melden die Versicherungen. Die Schadenssumme lag insgesamt bei 230 Millionen Euro. Wie man sein Haus gegen Blitzeinschlag und indirekte Auswirkungen am besten schützt, darüber informieren die Elektro- und Informationstechnischen Handwerksbetriebe.
Was die wenigsten wissen: Blitze verursachen nicht nur Brände. »Blitze erzeugen starke elektrische und magnetische Felder und können so im weiten Umkreis sämtliche elektrische und elektronische Anlagen lahm legen« erklärt Walter Tschischka, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). Das Problem: In Privathaushalten und Gewerbebetrieben arbeiten immer mehr »blitzanfällige« Elektroinstallationen. Allein in jedem zweiten Haushalt steht heute ein Computer. Sie können durch Überspannung auf einen Schlag ruiniert werden.
Wenn es in Haus, Büro und Betriebsgebäuden um Schutz vor Blitzen und Überspannung geht, sollten Verbraucher dem Handwerk mit dem E-Blitz vertrauen. Die Fachleute vom Elektrohandwerk beraten ausführlich über einzelne Maßnahmen und erstellen individuelle Schutzkonzepte für Privathäuser und Gewerbegebäude. Zudem geben sie für vorhandene Installationen, die sie geprüft bzw. in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht haben, die E-Check-Plakette aus.
Schutz vor Blitzeinschlag und Überspannung sollte am besten bereits beim Bau des Gebäudes mit eingeplant werden. Der Aufwand liegt bei etwa einem Prozent der Bausumme. Er kann aber auch nachträglich installiert werden. Experten unterscheiden zwischen dem äußeren und dem inneren Blitzschutz. Während der äußere Schutz mit einem Blitzableiter die Gebäudehülle vor Einschlägen bewahrt, schützt der innere vor Geräte schädigenden Überspannungen und Spannungsschwankungen.
Mehr als 80 Prozent aller Schäden der Feuer- und Brandversicherungen gehen auf die Blitzeinschläge und ihre Folgen zurück. Wer sich gegen Schäden aus Blitzeinschlag versichert, sollte darauf achten, dass auch Überspannungsschäden inbegriffen sind. Die Versicherungen weisen darauf hin, dass nur zwei Drittel der abgeschlossenen Hausratsversicherungen gegen Schäden aus Blitzschlag auch Überspannungen absichern.

Artikel vom 14.04.2006