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Tengern lässt zwei Punkte liegen

Kleeblätter machen aus 0:2-Rückstand ein 3:2 und 4:3 - Paulsens Patzer kosten Sieg

Von Wolfgang Sprentzel
Tengern/Bustedt (WB). Strahlender Sonnenschein, sattes Grün des Kunstrasens, rund 200 Zuschauer sorgen für gute Atmosphäre, acht Tore! Fußballherz, was willst Du mehr? Die Antwort von Trainer Heiko Eickmeier vom TuS Tengern dürfte da klar ausfallen: »Natürlich ein Sieg!«

Aber den gab es am gestrigen Sonntag in Hunnebrock, auf dessen Platz das Landesliga-Schlusslicht SG GW Bustedt ausgewichen war, nicht. Der TuS Tengern musste sich mit einem 4:4-Remis zufrieden geben.
Und alle Zuschauer auf dem Platz waren sich einig: »Der TuS Tengern hat hier zwei Punkte liegen gelassen!« Wobei sich die Zuschauer gleichermaßen darüber einig waren, dass es Torhüter Jörn Paulsen war, den die Hauptschuld daran trifft. Denn erst unterlief er beim Stand von 2:3 in der 73. Minute eine Gutberlet-Ecke und Batmaz war per Kopf erfolgreich; dann unterlief er einen Gutberlet-Freistoß in der 88. Minute und erneut Batmaz war zum 4:4 per Kopf erfolgreich.
Da aber hätte andererseits der TuS Tengern den Sack schon längst zugemacht haben müssen. Denn sowohl nach dem 2:3 durch Saki Kazemis Flugkopfball (64.) und dem 3:4 durch Nenneker (84.), der nach wunderbarer Vorarbeit von Rainer Dyck sich auch gegen Keeper Köhler durchsetzte und ins leere Tor einschob, boten sich der Eickmeier-Crew Chancen in Hülle und Fülle.
Die drei Größten seien kurz genannt: Yavuz spielt A. Bajohr frei, der verzieht aus neun Metern (60.); Daniel Nenneker spielt Torhüter Köhler aus, schießt aus acht Metern aufs leere Tor - und trifft nur den Pfosten! Mann, Mann, Mann (79.)! Butterweiche Flanke von Matthias Bode in der 91. Minute, Kazemi steigt hoch, köpft wuchtig in Richtung Bustedt-Tor. Doch Torhüter Köhler ist diesmal auf dem Posten, dreht mit einer Glanzparade das Leder über die Querlatte. Es bleibt beim 4:4.
Begonnen hatte die Begegnung alles andere als gut für den TuS Tengern. Erst einmal war er überhaupt nicht gut auf Schiri Alpan zu sprechen, der in der 9. Minute nach einem klaren Foul von Kesti am in Richtung Tor ziehenden Nenneker nur auf Freistoß und gelbe Karte entschied. Da waren sich alle einig. Das hätte »rot« sein müssen. Schließlich war Kesti zu diesem Zeitpunkt der letzte Mann. Das war eine klare Notbremse. Ebenfalls nicht gut an kam im Tengeraner Lager der Elfmeterpfiff in der 17. Minute. Schmieder soll Fofie gefoult haben. Ein Witz? Van der Ven lief an, schoss - aber Paulsen wehrt nur ab. Leider. Denn der Ex-Profi drückt den Nachschuss über die Linie. Und noch einmal sorgte der Schiri für Aufregung. Klares Foul an Yavuz im Strafraum. Doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Regte sich Tengerns Coach (zu Recht!) auf: »Klarer geht's ja wohl nicht!« schrie er ins Spielfeld. Vergebens. Fünf Minuten zuvor hatte Fofie auf Flanke von Bonan per Kopfball das 2:0 erzielt. Auch hier sah Paulsen, ehrlich gesagt, nicht gut aus. Ausgleichende Gerechtigkeit eine Minute vor dem Pausenpfiff. Für die den Druck immer mehr verstärkenden Kleeblätter erzielte Daniel Nenneker mit sattem 20m-Schuss den 2:1-Anschlusstreffer. Vielleicht auch psychologisch äußerst wichtig.
Denn mit viel, viel Willen zu mehr kamen die Gäste zurück, schnürten Bustedt in der eigenen Hälfte ein. Der nächste Treffer war nur eine Frage der Zeit. Und fiel in der 55. Minute. Der für T. Bajohr gekommene Kazemi hatte auf der linken Außenbahn einen Freistoß nahe der Strafraumkante herausgeholt. Zentimetergenau servierte Matthias Bode, Bustedts Keeper irrte am Rande des eigenen 5,50m herum, kam nicht an den Ball. dafür aber Burghard Willenberg, dessen Kopfball sich über zwei Abwehrspieler hinweg ins lange Eck senkte. Der Rest: siehe oben!
TuS Tengern: Paulsen; Hauptmeier, Bode, Schmieder, A. Bajohr (72. Sari), T. Bajohr (46. Kazemi), Behring, Dyck, Nenneker, Willenberg, Yavuz
SG GW Bustedt: Köhler; Kesti ( 57. Drossmann), Slupek, Gal, Bonan, M. Wiehan, Muji, Fofie (47. Gössling), van der Ven (40. Batmaz),Gutberlet, S. Wihan.
Schiedsrichter: Recep Alpan (paderborn)
Torfolge: 1.0 van der Ven (17.), 2:0 Fofie (25.), 2:1 Nenneker (45.), 2:2 Willenberg (55.), 2:3 Kazemi (64.), 3:3 Batmaz (77.), 3:4 Nenneker (84.), 4:4 Batmaz (88.)

Artikel vom 10.04.2006