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Jäger sind strikt gegen
Biosphärenreservat

Bernhard Beumling führt den Hegering Lichtenau

Holtheim (WV). Bernhard Beumling, der Forstbeamte der Stadt, führt nun den Hegering Lichtenau. Ehrenvorsitzender und Ehrenbürgermeister Franz Josef Sievers wünschte ihm nach der Wahl in seinem neuen Amt eine glückliche Hand. Dank sprach er dem ausgeschiedenen Vorsitzenden Wolfhard Sodemann aus. Sodemann habe sich sehr um die Vermittlung der Schwerpunkte des modernen Waldbaus gekümmert.

Stellvertretender Vorsitzender ist nun Roland Beseler, Schriftführerin wurde Uta Lutze. Hannelore Meyer bleibt Kassiererin. Die Obleute sind Wolfgang Schulte (Naturschutz), Josef Beseler (jagdliches Brauchtum), Ralf Klemm (Schießwesen/Waffen), Ralf Beseler (Jagdhunde) und für die Presse neu in den Vorstand gewählt wurde Bernd von Rüden.
Bürgermeister Karl-Heinz Wange machte in seinem Grußwort die Ablehnung des Biospärenreservats in weiten Teilen der Region deutlich. Die Bausteine eines Reservates oder auch Parkes seien derartig schwammig und nicht mit nachhaltigen Garantien gefüllt, dass er eine Zustimmung nicht für möglich halte. »Die Menschen haben, vor allem nach der misslichen Nationalparkdiskussion vor der NRW-Wahl, das Vertrauen in die politischen Aussagen verloren«, so Wange.
Wegen dieser Unwägbarkeiten habe die Landwirtschaft ihre Zustimmung zu einem neuen Regelwerk knallhart verweigert. Das Wort Nationalpark sei immer noch in den Vorgaben der UNESCO für die Kernzone versteckt. Das wecke neues Misstrauen und erzeuge Emotionen. Die Frage zur Finanzierung, zu den Folgekosten und zur Einbindung der Kommunen könne nicht beantwortet werden.
Wange: »Die Menschen in der Region wollen ein Biosphärenreservat in ihrer überwiegenden Mehrheit nicht!«
Heinz Schmücker von der Kreisjägerschaft Paderborn war sich der Ablehnung der Jäger ebenfalls sicher. Ein Biospärenreservat werde dort als Trojanisches Pferd für die spätere Entwicklung eines neuen Nationalparks mit Einschränkungen für Wirtschaft und Entwicklung gesehen.
Aus den Reihen der Mitglieder wurde eine neue Diskussion über die Jagdsteuer eingefordert. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers habe das Nachdenken über die nicht mehr zeitgemäße Steuer vor der Wahl zugesagt. Heinz Schmücker konnte hier von Gesprächen berichten, die die Organe der Jägerschaft auf Landesebene begonnen hätten. Eine Option zur Abschaffung stehe im Raum.
Zur aktiven Teilnahme am Klostermannmarkt in Lichtenau am ersten Oktoberwochenende rief der neue Hegeringleiter Bernhard Beumling auf. Die Themen Wald, Wild, Holz und Natur könnten noch stärker von den Jägern besetzt werden. Bis jetzt sei geplant, den Klostermannmarkt mit der Musik der Jagdhörner zu begleiten.
Auf totes Wild und tote Wildvögel zu achten, dieser Hinweis war Bernhard Beumling mit Blick auf die Vogelgrippe besonders wichtig. Allerdings: »Mit dem Fund endet die Suche«, so seine Aussage und die dringenden Aufforderung, sofort den Kreis Paderborn zu verständigen.
Franz Josef Sievers leitete im Anschluss die Besprechung der Trophäen, die in großer Zahl im Saal des Gasthofs Schäfers in Holtheim präsentiert wurden.

Artikel vom 12.04.2006