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Diskussion um die Grundwerte

Programm der Union im Blickpunkt

Bad Oeynhausen/Herford (wst). Die Aufgaben, denen sich die CDU in NRW stellen muss, wie beispielsweise die Konsolidierung der Landesfinanzen, reichen dem Abgeordneten Volkmar Klein nicht aus.

»In einer Zeit, wo vordergründige Themen die Öffentlichkeit beherrschen und die Union aufgrund der großen Koalition nur wenig Profil zeigt, ist es wichtig, dass wir die Diskussion über die Grundwerte neu anstoßen«, fordert der CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Siegerland. Auch der Evangelische Arbeitskreis der CDU im Kreis Herford möchte sich bei der Wertediskussion beteiligen und das neue Grundsatzprogramm der Union mitgestalten. Daher hatte der Vorstand den EAK-Landesvorsitzenden Klein nach Herford eingeladen, um der Werte-Diskussion im Werrekreis Impulse zu geben. Dabei war auch der EAK-Bezirksvorsitzende Bernd Kollmetz, Pfarrer in den Johanniter-Ordenshäusern in Bad Oeynhausen.
Vor den Anwesenden trat Klein für ein Leitbild ein, das sowohl dem christlichen Menschenbild wie auch dem christlichen Gottesbild entspreche. Darauf ruhe das europäische Menschenbild, das auch auf der Vernunft aufbaue und daher auch von Nichtchristen anerkannt werde. Der Staat bleibe weiterhin säkular, die Grundlage seiner Entscheidung aber bleibe dieses Menschenbild. Dies müsse für jeden gelten, ob er am Anfang des Lebens stehe oder am Ende. Dem würden Experimente mit Embryonen und die massenhaft praktizierten Abtreibungen wie auch aktive Sterbehilfe der Menschenwürde nicht entsprechen.
Auch in »Multikulti« sah der CDU-Politiker kein Konzept für Deutschland. »Mit dem Deckmantel der Toleranz werden Verstöße gegen die Menschenwürde wie Zwangsehe oder Unterdrückung der Frau zugedeckt.« Ein Zuwanderer, der die Staatsbürgerschaft anstrebe, müsse sich mit den Werten des Staates auseinandersetzen und sie akzeptieren. Und zum Einbürgerungstest und zur Verpflichtungserklärung gehöre dann auch die Übergabe der Einbürgerungsurkunde in einem feierlichen Rahmen, die dem neuen Bürger zeige, dass seine Entscheidung auch ernst genommen werde.
Schließlich kam der EAK-Landesvorsitzende auf die Familie zu sprechen, die auch Teil des Wertefundamentes sei. Freiheit und Verantwortung gehörten zusammen, dies werde besonders in der Familie deutlich. »Familie ist, wo Eltern für Kinder und Kinder für Eltern Verantwortung übernehmen. Das ist unsere Maxime«, so Klein.

Artikel vom 10.04.2006