14.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kühles Grundwasser
wärmt ein ganzes Haus

Die Solartechnik ist schon fast ein Klassiker

Steinhagen (anb). Für Wärme im Haus sorgt nicht nur Holz - etwa in der Holzpelletsanlage (siehe Seite 11). Energie wird auch aus dem Wasser gewonnen.

Wärmepumpen sind die dafür notwendige und längst auch seit Jahren ausgereifte Technik. Grundwasser wird mittels einer Erdbohrung aus rund 15 bis 20 Meter Tiefe geholt. Zwölf, 13 Grad ist es kühl, vier bis fünf Grad werden ihm entzogen, bevor es wieder hinab in die Erde geht. Vier bis fünf Grad, die aber in Verbindung mit elektrischer Energie ausreichen, um ein Haus zu heizen.
»Eine interessante Lösung vor allem wegen der Kosten«, so der Steinhagener Fachmann. Gegenüber Öl heizt man mit einer Wärmepumpe um bis zu 70 Prozent günstiger. Das relativiere schnell auch die Investitionskosten, so Fachmann Andreas Werner, der damit rechnet, dass die Öl- und Gaspreise auch weiterhin steigen - umso stärker, je geringer die Bestände werden.
Nicht ausgehen - jedenfalls nicht so bald - wird auch die Sonne. Solarenergie ist heute schon ein Klassiker unter den erneuerbaren Energien. Der bekannte TV-Journalist und Buchautor Franz Alt ist einer ihrer glühendsten Verfechter: Ein Missionar in Sachen Sonne gewissermaßen, der jünst auf Einladung der Firma Werner noch in Steinhagen als referent zu Gast war. Nur erneuerbare Energien können seiner Meinung nach das Weltklima retten: »Die Sonne weist den Weg aus dem Treibhaus«, sagte er jüngst in Steinhagen.
Ganz konkret lässt sich die Sonne mittels Solaranlagen und Photovoltaik-Technik einfangen. Erstere können auf fast jedem einigermaßen nach Süden ausgerichteten Dach installiert werden und liefern genügend Energie für die Warmwasserbereitung und die Ergänzung der Heizung eines Hauses. Die Zuwächse sind enorm: Die Nachfrage hat nach den Beobachtungen von Andreas Werner seit dem vergangenen Herbst noch einmal besonders zugenommen, die Zahl der Solaranlagen in der Bundesrepublik ist allein um zehn Prozent im Jahr 2005 gewachsen.
Die meisten Hausbesitzer geben der Solaranlage den Vorzug: »So lassen sich ganz unmittelbar die eigenen Energiekosten senken«, so Werner. Aber auch Photovoltaik ist und bleibt eine interessante Möglichkeit - nur dass der Strom, den sie erzeugt, ins öffentliche Netz eingespeist und dem Erzeuger vergütet wird.
Förderprogramme und zinsgünstige Finanzierungsmöglichkeiten übrigens gibt es für alle alternativen Techniken. Sie sind gerade neu aufgelegt worden. Die Fachbetriebe in Sachen Heizung im Altkreis Halle und im Kreis Gütersloh können da entsprechend beraten.

Artikel vom 14.04.2006