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Treffsicher in den späteren Job

Altenauschule und Frankfurter Weg schließen »Ausbildungspakt«

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Borchen/Paderborn (WV). Die Borchener Altenauschule und die Interessengemeinschaft Frankfurter Weg in Paderborn haben jetzt einen besonderen »Ausbildungspakt« geschlossen. Für Praktika in Betrieben werden jährlich etwa 90 Haupt- und Realschüler »zielgerichtet« in die 50 Unternehmen und Firmen am Frankfurter Weg gelotst. Qualifizierter Nachwuchs für die Betriebe und später sogar mehr Lehrstellen sind das Ziel.

Auf der einen Seite haben die Unternehmen des Frankfurter Weges ein ganzes Paket an Berufsbildern und auch Lehrstellen (mehr als 100 schätzt Dietmar Schwede vom Vorstand), andererseits entscheiden sich viele Hauptschüler aus dem Bauch heraus für ein Praktikum und eine spätere Lehrstelle. »Viele resignieren schnell nach zwei Absagen und wissen oft gar nicht, wie viele Möglichkeiten und Berufe es gibt«, so Schulleiter Christoph Rothmann. Bei einem Praktikum entscheiden sich viele Schüler für den erstbesten Betrieb, ein Scheitern bedeute einen Misserfolg für beide Seiten. Dem soll die Kooperaton jetzt abhelfen.
Der Frankfurter Weg bietet der Schule nicht nur zahlreiche Praktika in den verschiedenen Berufen an, sondern informiert auch über die entsprechenden Berufsbilder. Über ein »Schnupperpraktikum« über jeweils einen Tag können sich die Schüler zunächst in drei Berufen praktisch informieren, um dann in einem Hauptpraktikum über drei Wochen in einem ausgewählten Job zu arbeiten. Im Oktober startet das erste Projekt für etwa 90 Schüler der Altenauschule, die Sprachwerkstatt wird die Vermittlung koordinieren.
Gleichzeitig stellt die Altenauschule im Rahmen der Berufsvorbereitung nicht nur den Schülern die verschienden Möglichkeiten vor, sondern arbeitet mit den Firmen zusammen, um Angebot und Interesse zusammenzuführen. »Damit kann auch die spätere Abbrecherquote verringert werden, gleichzeitig kann der Betrieb auch spätere mögliche Bewerber und Auszubildende besser kennenlernen«, begründet Schwede das Interesse der Firmen an dieser engen Verzahnung mit der Schule. Unternehmen und Betriebe können sich beispielsweise auch bei der Schule direkt über ihre Praktikanten oder spätere Azubis informieren.
Die Masse an Bewerbungen für Praktika und Ausbildungsstellen sei derzeit gar nicht zu bewältigen, jetzt biete die Schule eine Vorsortierung von Bewerbern«, freut sich auch Jens Peter Even über die seit einem halben Jahr vorbereitete Zusammenarbeit. Schüler können so bei diesem Projekt in Berufsbilder hineinschnuppern, auch wenn bei diesem Unternehmen nicht unbedingt ein Ausbildungsplatz angeboten wird. Andererseits kann er sich auch vorstellen, dass sich manche Betriebe bei einem »guten Kandidaten« auch für die neue Einrichtung eines Ausbildungplatzes entschließen. Hier will die Interessengemeinschaft eng mit der IHK und der Handwerkskammer zusammenarbeiten und noch weitere Unternehmen und Firmen am Frankfurter Weg für die neue Kooperation finden.
Die Altenauschule rückte bei der »Nachwuchsrekrutierung« des Frankfurter Weges nicht nur wegen der geographischen Nähe ins Visier. Auch der hohe Anteil von Realschülern in Borchen machte die Einrichtung interessant.

Artikel vom 08.04.2006