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Acht Tore im Wahnsinnsspiel

Fußball-Landesliga: SG GW Bustedt spielt gegen den TuS Tengern 4:4 (2:1)

Von Sebastian Picht (Text und Fotos)
Bünde (BZ). Wahnsinn! Ein Spiel, das garantiert in Erinnerung bleiben wird. Für die SG GW Bustedt allerdings nicht unbedingt in guter. 4:4 (2:1) trennte sich der Fußball-Landesligist gestern vom TuS Tengern. Am Ende war es im Spiel eins nach Stefan Braunschweig zwar ein gewonnener Punkt, doch im Kampf um den Klassenverbleib sind es zwei Zähler zu wenig.

Angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz dürfte der Zug, der in eine weitere Landesliga-Saison fährt, für Bustedt fast schon abgefahren sein. Nur mit einem Spurt am »Keller-Bahnsteig« können die »Grün-Weißen« mit viel Glück doch noch aufspringen. Auch der neue Trainer Torsten Riemeier musste anerkennen, dass »ein Unentschieden eigentlich zu wenig ist und uns nicht weiter hilft«.
Mit der Leistung seiner Schützlinge war »Joe« dennoch einverstanden: »Man hatte das Gefühl, dass jeder seinen Teil zum Gelingen des Spiels beigesteuert hat.« Auch die Umstellungen in der Mannschaft funktionierten. In fünf Tagen zur Viererkette: »Eigentlich ist das viel zu wenig Zeit, um die neue Formation einzustudieren«, erkannte Riemeier. Doch zunächst lief es. Wenn auch mit Glück: Zum Beispiel als Irfan Kesti nach einer Notbremse nur den gelben Karton sah (9.) und als Daniel Nenneker nach einer Ecke knapp über das Tor schoss (10.). Glück auch als der Unparteiische in der 17. Minute nach einem leichten Rempler von Sören Schmiede an Jude Fofie auf Elfmeter entschied. Tengerns Keeper Jörn Paulsen konnte den flach in die linke Ecke geschossenen Strafstoß von Dirk van der Ven zwar halten, doch im Nachschuss netzte »Vanni« ein. Nun bekam Bustedt mehr Selbstvertrauen. Acht Minuten später sogar das 2:0: Mario Wihan tanzte sich auf der linken Seite durch, flankte und Fofie konnte in der Mitte unbedrängt einköpfen (25.). Nach der deutlichen Führung zogen sich die »Grün-Weißen« jedoch immer mehr zurück. Heiko Bonan sorgte mit einem 30-Meter-Schuss, der knapp vorbei ging, zwar noch mal für ein Raunen, doch viel war nun nicht mehr von den Hausherren zu sehen. In der 31. Minute riss Sven Wihan Salik Yavuz um, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen - erneut war Bustedt mit Fortuna im Bunde. Dennoch kam Tengern in der Nachspielzeit durch einen 30-Meter-Knaller von Nenneker zum nicht unverdienten Anschlusstreffer.
Pech zudem für Bustedt, da die Spitzen van der Ven und Fofie verletzt ausscheiden mussten. Nun kippte das Spiel, die Gäste um Trainer Heiko Eickmeier belagerten den SG-Strafraum. Der starke Nenneker flankte in der 55. Minute und Burghard Willenberg köpfte am langen Pfosten zum 2:2-Ausgleich ein. Nun hatte Tengern zweimal durch Andi Bajohr gute Chancen auf das 2:3, das in der 64. Minute fiel: Rainer Dyck bediente den einlaufenden Saki Kazemi, der mit einem schönen Flugkopfball einnetzte.
Doch das Wahnsinns-Spiel war noch nicht entschieden: Nach einer Ecke von Tim Gutberlet, der zuvor schon knapp gescheitert war, köpfte Cihan Batmaz zum 3:3 ein (77.). Nach dem Ausgleich war wieder Tenger am Drücker. Nenneker setzte den Ball zwar zunächst nur an den Pfosten (79.) und zwang SG-Keeper bei einem Freistoß zu einer Glanztat (83.), doch in der 84. Minute schaffte der Mann des Tages das 3:4. In der 88. Minute schlug Bustedt erneut zurück: Batmaz verlängerte einen Gutberlet-Freistoß am verdutzten Paulsen vorbei zum 4:4 ins Tor. In der Schlussminute rettete Köhler gegen Kazemi zumindest das 4:4.

Artikel vom 10.04.2006