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Kritik an grüner Stadtring-Position

Rat bringt Verfahren auf den Weg

Versmold (igs). Heftige Kritik mussten die Versmolder Bündnisgrünen für ihre Haltung in der Frage »Stadtring - ja oder nein?« einstecken. »Der Kurs der Grünen ist nicht nachvollziehbar. Ihre Aussage lässt daran zweifeln, dass Sie wissen, was sie wollen«, redete Ulrich Wesolowski (CDU) in der Ratssitzung am Donnerstag Klartext.
Die Ratsmitglieder haben am Donnerstag das Verfahren für den ersten Bauabschnitt des Stadtrings zwischen Bundesstraße und dem Industriegelände ein weiteres Stück vorangebracht: Sie segneten den Bebauungsplanentwurf ab, der nun in einer Bürgerversammlung präsentiert werden soll. Im Vorfeld der Abstimmung hatten die beiden grünen Ratsherren noch einmal ganz klar gesagt, warum sie mit »Ja« stimmen, obwohl sie den Stadtring eigentlich ablehnen: »Trotzdem stimmen wir heute zu, damit auch die Öffentlichkeit Informationen über die Straße bekommt.« Wenn man den Stadtringbau schon nicht verhindern könne, wolle man wenigstens daran mitarbeiten, dass das Beste für Mensch und Natur herausgeholt werde, ergänzte Kahres Fraktionskollege Wolfgang Beuge. Wie vom VERSMOLDER ANZEIGER berichtet, sind die Grünen der Meinung, dass der Stadtring -Êwenn er schon gebaut wird -Êin allen drei Bauabschnitten bis nach Peckeloh realisiert werden muss. Es könne schließlich nicht sein, dass man viel Geld für die Maßnahme in die Hand nehme, und dann nicht den Effekt erziele, den man wünsche, verwies Beuge auf das Gutachtenergebnis. Dieses besagt, dass die Innenstadt erst dann spürbar vom Verkehr entlastet wird, wenn der Stadtring komplett gebaut wird.
»Jetzt erwecken Sie den Eindruck, die Grünen würden nur zustimmen, um die Bürger zu informieren«, kritisierte Liane Fülling (SPD). Und auch Ulrike Poetter (FDP) sah durch die Aussagen der Grünen die Verunsicherung in der Bevölkerung steigen. Grundstückseigentümer der weiteren Bauabschnitte würden sich melden und erklären, mit ihnen habe noch keiner gesprochen. »So weit ist es doch gar nicht«, verwies sie darauf, dass der Rat jetzt nur den Bau des ersten Abschnitts in die Wege leitet und bei Bedarf über die Realisierung der weiteren Abschnitte entscheiden will.

Artikel vom 08.04.2006