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Wärme zurück ins Freibad holen

Solarabsorberanlage soll möglichst bald Wasser in den Außenbecken heizen

Versmold (igs). Die »Frostbeulen« unter den Schwimmern hatten im vergangenen Sommer schnell entschieden, wo sie lieber ihre Bahnen ziehen: im beheizten Innenbecken. Denn das Freibad war seit der Eröffnung des neuen Parkbades nicht mehr beheizt worden. Das könnte sich - vielleicht schon zur neuen Saison - ändern.
Beim Neubau des Parkbades war eine Solarabsorberanlage auf dem Dach des Bades angelegt worden - groß genug, dass sie auch das Freibadwasser auf angenehme Schwimmtemperatur bringen kann. Doch angeschlossen ist das Freibadbecken an die Anlage noch nicht. Wie warm das Wasser im Freibad und im Kinderbecken ist, entscheidet die Witterung.
Eine fünfstellige Summe müsste die Stadt in die Hand nehmen, um auch das Freibadbecken an die Absorberanlage anzuschließen, sagt Fachbereichsleiter Hartmut Lüdeling - entweder für eine optisch nicht optimale Lösung, für die die Rohre oberirdisch verlegt werden müssten (Kosten: rund 25 000 Euro). Oder für eine unterirdische Variante: »Hier würden wir bereits vorhandene, allerdings 52 Jahre alte Rohre im Erdreich verwenden. Doch es weiß keiner, in welchem Zustand diese sind.« Die Kosten seien daher kaum kalkulierbar, dürften aber mindestens zwischen 10 000 und 20 000 Euro liegen. Ursprünglich war geplant, das Freibad erst im Zuge einer Sanierung an die »Solarheizung« anzuschließen.
Auf Anregung von Wolfgang Beuge (Grüne) in der jüngsten Ratssitzung sollen sich nun Politiker und Verwaltung an einen Tisch setzen, um vielleicht noch für diese Saison eine Möglichkeit zu finden, die Becken zu beheizen.
Für eine mögliche Sanierung des Kinderbeckens rechnet Lüdeling mit Kosten von rund 65 000 Euro. Es sei längst nicht mehr auf dem Stand der Zeit: Der Wasserspiegel müsse angehoben, Überlaufrinnen geschaffen werden. »So, wie es momentan angelegt ist, bildet sich ein Chlorgas-Kissen auf der Oberfläche. Das bedeutet zwar keine Gesundheitsgefahr, entspricht aber nicht dem, was man den Badegästen heute anbieten sollte.«
Wie am Freitag bereits berichtet, hatte eine Mehrheit aus CDU, FDP und UWG in der Ratssitzung beschlossen, das Kinder-Freibadbecken zu erhalten und es nicht -Êwie von der Stadtverwaltung vorgeschlagen -Êin einen Matschbereich mit Sand und Wasser umzugestalten. Ein provisorischer Matschbereich soll jetzt auf dem Freibadgelände angelegt werden. Damit die Schwimmmeister auch zu Spitzenzeiten alle vier Becken im Auge behalten können, soll zusätzliches Personal eingestellt werden.

Artikel vom 08.04.2006