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Baubeginn verschoben

Sporthallen-Sanierung (Hauptschule) beraten

Steinheim (nf). Mit ernstem Blick musste Christiane Büse, Rektorin der Hauptschule Steinheim, die Bauausschuss-Sitzung verfolgen, in der es um den seit langem verfolgten Umbau und die Sanierung der schuleigenen Sporthalle ging.

Der Rat hatte im Investitionsprogramm des laufenden Haushalts zwar 250 000 Euro für eine Sanierung der Sporthalle bereit gestellt (wir berichteten), auf Initiative von SPD, UWG und Grünen aber ausdrücklich eine für 2007 bestimmte Verpflichtungsermächtigung über weitere 350 000 Euro herausgenommen, mit der das schon vor Jahren stillgelegte Lehrschwimmbecken im Untergeschoss zu einem Gymnastikraum umgebaut werden sollte. Man wolle erst die Zahlen des in Arbeit befindlichen Schulentwicklungsplan abwarten.
Die Verwaltung meldete nun Probleme mit der »Durchfinanzierung« »Dies bedingt schon aus rein finanzieller Sicht eine Verschiebung des Baubeginns, der für Juni anvisiert war, da keine Aufträge über 250 000 Euro hinaus vergeben werden dürfen«, bedauerte Thorsten Herbst vom Fachbereich Bauen und Planen. Erst mit der Veröffentlichung des Haushaltsplanes 2007 dürften weitere Mittel für die Sanierungsmaßnahme ausgeschrieben werden, was wegen der doppelten Ausschreibung in jedem Fall zu Mehrkosten führe. Ein Baustopp Anfang 2007 könne nur durch einen späteren Baubeginn vermieden werden. Aus bautechnischer Sicht müsse vor Baubeginn geklärt werden, was mit dem Kellergeschoss geschehen soll. Alleine durch den Umbau der Sporthalle würden ohne Ausweichmöglichkeiten 1000 Sportstunden ausfallen, was nach den gegenwärtigen Vorgaben der Landesregierung aber undenkbar scheint, betonte Büse in der Sitzung. Für die Hauptschule kam es dann noch schlimmer, als der Bauausschuss mit großer Mehrheit den Beschluss fasste, den Start des Umbaus insgesamt zu verschieben und erst die Zahlen des Schulentwicklungsplanes abzuwarten, um danach eine Entscheidung für das gesamte Gebäude zu treffen. Im Klartext bedeutet das: in diesem Jahr passiert überhaupt nichts mehr, obwohl die Rektorin die Ausschussmitglieder auf die schwierige Situation im Sportunterricht aufmerksam machte.
Zwar sei die Schülerzahl an der Steinheimer Hauptschule gegenüber dem Schuljahr 1990/91 um 70 Schüler gesunken, die Zahl der Klassen bewege sich aber unverändert bei 13. Die sollen drei Wochenstunden Sport haben, wofür die Kapazität der Sporthalle aber längst nicht mehr ausreiche. »Wir brauchen nicht nur die Sanierung, sondern dringend mehr Raumkapazitäten«, so der eindringliche Appell von Büse, auch wenn zum neuen Schuljahr in der Jahrgangsstufe fünf lediglich 15 Schüler angemeldet sind. Auf die Nutzung der Sporthalle sind zudem etwa 15 Sportgruppen angewiesen. Die Rektorin riskierte einen Blick in die Zukunft: Wenn die Entwicklung der Hauptschulen so weiter gehe, stelle sich bald die Frage, mehrere kleine Einrichtungen zusammen zu legen. Steinheim müsse dafür mit optimalen Bedingungen gerüstet sein, um den Vergleich mit anderen Kommunen nicht fürchten zu müssen. Ausschuss-Vorsitzender Paul Kröger brachte für diese Argumente zwar Verständnis auf, wollte aber auch die Kosten nicht aus dem Auge verlieren.

Artikel vom 07.04.2006