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Das Wort zum Sonntag

 Von Pfarrer Frank Buhlmann, Oberbauerschaft


Ein Rucksack ist ein sehr nützlicher Gegenstand. Viele Kinder und Jugendliche gehen damit zur Schule. Manchmal ist so ein Rucksack richtig schwer. Dann ist er eine Last, eine Last, die man mit sich herumschleppen muss. Es gibt viele Menschen, die tragen ständig eine schwere Last mit sich herum. Nicht unbedingt in einem Rucksack, sondern eine Last in ihrem Inneren: Sie sind in ihrer Seele schwer belastet. Das kann sie genauso niederdrücken wie eine körperliche Last.
Zum Beispiel tragen manche Menschen die Last einer verpassten Gelegenheit mit sich herum: »Hätte ich mich doch damals anders verhalten, dann wäre mein Leben viel besser verlaufen . . .« Manche Menschen tragen die Last eines Streites mit sich, der ihnen die Lebensfreude nimmt. Manch einer hat etwas getan, was einfach nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Manche stehen unter schwerem Druck in der Schule oder am Arbeitsplatz - Leistung bis an die Grenzen wird gefordert. Immer mehr Aufgaben und Anforderungen, manche Menschen drohen darunter zu zerbrechen. So tragen viele etwas mit sich herum, und manche fühlen sich schwer belastet.
Jesus hat einmal gesagt: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Kommt her zu mir alle, die ihr mit Sorgen und Problemen, mit Ängsten und Hoffnungen beladen seid. Ich will euch stärken, ich will euch ermutigen, ich will euch erquicken.
Auf dieses Wort hin sind viele beladene Menschen zu Jesus gekommen: Kranke und Menschen, die ausgestoßen waren und am Rande der Gesellschaft standen, aber auch reiche und angesehene Leute, die sich für Gott und sein Wort selbst blockiert hatten. Selbst in der Todesstunde Jesu am Kreuz wandte sich der eine der beiden Verbrecher, die neben ihm gekreuzigt wurden, an ihn: Die Last seiner Schuld und seines verpfuschten Lebens brachte er vor Jesus und erlebte Vergebung.
So kommen Menschen auch heute mit ihren Lebenslasten und suchen Erleichterung und Hilfe im Glauben, gerade in der jetzt beginnenden Karwoche, wo wir an das Leiden Jesu denken. Der schwere Rucksack des Lebens, wir können ihn ablegen bei Jesus. Wir können kommen mit unseren verpassten Gelegenheiten, mit der Schuld, die auf uns liegt, mit der Angst, die uns im Alltag umtreibt, mit den persönlichen Fragen des Miteinanders.
Gott hat viele Mittel und Wege, um uns Menschen zu helfen. Wenn uns einmal eine Last im Leben auferlegt wird, dann brauchen wir darunter nicht zu verzweifeln - im Glauben an Gott sind wir eingeladen, sie zu Jesus Christus zu bringen, mit ihm darüber zu reden und Hilfe von ihm zu erbitten. Und ich bin davon überzeugt, dass Christus uns nicht ohne Antwort lässt.

Artikel vom 08.04.2006