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Fünf Fragen an . . .

Daniel Solfrian (BV Werther)

Sein vorerst letztes Derby gegen den Stadtrivalen, der Klassenerhalt steht auf dem Spiel, und ausgerechnet jetzt hat sich Daniel Solfrian verletzt. Ein kleiner Funken Hoffnung besteht für den 25-Jährigen noch, dass er am Sonntag im Wertheraner Duell seines BV gegen SV Häger in der Fußball-Kreisliga A auflaufen kann. Alles hängt von seiner lädierten Leiste ab. So hat der Wertheraner Libero und Spielführer im Vorfeld genug Zeit, um sich mit WB-Redakteuer Hans-Heinrich Sellmann über die immer junge Begegnung zweier Nachbarn, seinen Abschied vom Wertherberg und die Zukunft in Ummeln zu unterhalten.

Dein vorerst letztes Wertheraner Derby steht auf dem Programm. Kommt da auch ein bisschen Wehmut auf?Daniel Solfrian: Natürlich ist das schade. Die Spiele gegen SV Häger haben schließlich immer den größten Derby-Charakter. Gegen SC Peckeloh oder TSV Amshausen ist es zwar auch etwas besonderes, aber Häger toppt alles. Das hängt sicher auch damit zusammen, weil ich auf der anderen Seite einige Leute besser kenne als anderswo. Früher Guido Freitag oder bis heute immer noch Sebastian Exner und Öczan Kaya.

Welche Duelle mit Häger sind dir noch in Erinnerung geblieben?Daniel Solfrian: Das sind - ganz klar - immer die Siege. Vor einigen Jahren gab's mal eine ganz klare Sache für uns, 4:0 oder so. Das sind die absoluten Highlights, weil es ja sonst immer recht eng ist zwischen beiden Mannschaften. Nach solchen Spielen schmeckt das Extra-Pils doppelt so gut. Einen gemeinsamen Umtrunk wie zuletzt bei den Steinhagener Handballern hat's aber noch nie geben. Da ist die Rivalität dann doch zu groß. Ein 2:4 vor noch gar nicht so langer Zeit tut heute immer noch weh. Da haben wir in der Abwehr ganz mies ausgesehen.

Nach 18 Jahren beim BV wechselst du nächste Saison nach Ummeln. Was hat den Ausschlag gegeben?Daniel Solfrian: Das ist nicht so einfach zu beantworten. Ich hatte mich schon im Januar entschieden, als beispielsweise noch nicht klar war, wer nächste Saison Trainer wird. Damals war aber für mich der Umbruch in Werther schon abzusehen, und es wurde Zeit für mich zu gehen. Jetzt kommen wieder Spieler aus der Jugend, ich würde mit meinen 25 Jahren wieder Führungsspieler sein. Dazu fehlt mir nach drei Jahren als Kapitän zurzeit der »Drive«. Was das angeht, fühle ich mich wie 35. In Ummeln zumindest eine Saison nur dabei zu sein und ohne die ganze Verantwortung nur Spaß am Fußball haben, das reizt mich.

Was hast du dir persönlich für die Zeit beim VfL vorgenommen? Daniel Solfrian: Zunächst wäre es schön, wenn es der Mannschaft noch in dieser Saison ohne mich gelingen würde, nicht abzusteigen. Mir dann in der Bezirksliga einen Stammplatz zu erkämpfen, ist ein lohnenswertes Ziel. Schon allein um die Klasse kennen zu lernen - nach sieben Jahren im Mittelfeld der Kreisliga A. Über meine Position habe ich mit »Locher« noch nicht gesprochen. Ich würde auch Manndecker oder defensives Mittelfeld spielen, völlig egal. Hauptsache ich bekomme meine Chance, einen Platz in der Mannschaft zu ergattern.

Kannst du dir vorstellen, eines Tages zum BV zurückzukehren?Daniel Solfrian: Auf jeden Fall. Da hängt ja auch mein Herz dran. Wann das sein wird, kann und will ich aber noch nicht sagen. In Ummeln habe ich erstmal für ein Jahr zugesagt. Mal sehen, wie es läuft. Vielleicht fühle ich mich da so wohl, dass ich lange bleibe. Dann komme ich eben erst als Altherren-Spieler nach Werther zurück und spiele nur noch die Hallenrunde mit.

Artikel vom 07.04.2006