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Krankenhaus investiert
in »Mini-Intensivstation«

Mit 50 000 Euro Überwachungszimmer optimiert

Versmold (OH). Eine Intensivstation hat das Versmolder Krankenhaus zwar offiziell nicht. Doch sämtliches medizinisch-technisches Gerät für die Überwachung und Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen kommt auch hier zum Einsatz. Das Krankenhaus verfügt jetzt über neue Überwachungsräume mit insgesamt vier Betten, in denen Patienten intensivmedizinisch betreut werden können. Investiert wurden 50 000 Euro.

Bislang gab es jeweils einen Überwachungsraum auf der inneren und chirurgischen Abteilung. Die jetzt erfolgte Zusammenlegung zu einer Einheit auf der »Inneren« bringt vor allem Vorteile in den Arbeitsabläufen und der Personalorganisation sowie durch ein optimiertes Umfeld auch für die Patienten. »Wir können bei den Personalkosten Einsparungen erzielen«, sagt Verwaltungsleiter Volker Schulz. Mussten früher zwei geschulte Kräfte für die beiden Überwachungszimmer abgestellt werden, übernimmt diese Aufgabe jetzt eine Fachkraft.
Im Wesentlichen sind die Überwachungszimmer für Neuaufnahmen und Notfälle vorgesehen, deren intensive Betreuung für bis zu 48 Stunden erwartet wird. Das können Patienten mit Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Bauchspeichelentzündungen oder Herzinfarkten sein, nennt der ärztliche Leiter Dr. Michael Hanraths Beispiele. In Fällen, in denen eine längere intensivmedizinische Betreuung abzusehen ist, sieht das Konzept des Klinikums Ravensberg eine Verlegung auf die Intensivstation des Haller Standortes vor.
Die beiden miteinander verbundenen Überwachungsräume in Versmold verfügen über eine Ausstattung, die der einer Intensivstation gleicht. Die Geräte, die auch früher schon zur Verfügung standen, bieten die Überwachung wichtiger Vitalfunktionen wie Blutdruck und Puls. Sinken die Werte bedrohlich ab, wird im Stationszimmer Alarm ausgelöst. Zwei Beatmungsgeräte stehen für den Ernstfall ebenso bereit wie ein Defibrillator zur Wiederbelebung.
Die baulichen Voraussetzungen hat die eigene Haustechnik-Abteilung geschaffen. Neben Wanddurchbrüchen erforderte vor allem das Legen von Daten- sowie Versorgungsleitungen für Druckluft und Sauerstoff großen Aufwand. »Wir sind sehr froh über diese Investition«, sagt Hanraths. Die Bedingungen hätten sich für das Klinikpersonal und auch die Patienten verbessert. Im Sommer gebe es jetzt auch die Möglichkeit, die Raumtemperatur dank Klimaanlage angenehm zu halten. »Für ein Akut-Krankenhaus sind solche Überwachungsräume von großer Bedeutung«, sagt Hanraths. Das zeige auch die Belegung. Während ein Bett als Reanimationsplatz und für Notfälle möglichst freigehalten wird, seien die drei weiteren praktisch ständig belegt.

Artikel vom 07.04.2006