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Schritte in die Selbstständigkeit

Premiere vielversprechend: Erstes Unternehmerforum der IHK in Herford

Von Curd Paetzke
Herford (HK). »Wir möchten in erster Linie junge Unternehmerinnen und Unternehmer ansprechen«, sagte IHK-Referatsleiter Friedhelm Roebers. Dieses Ziel dürfte gleich bei der Premiere erreicht worden sein. Das erste Unternehmerforum der Industrie- und Handelskammer in Herford war mit 200 Teilnehmern sehr gut besucht.

»Selbstständig werden, selbstständig bleiben« lautete das Thema der Auftaktveranstaltung im Stadtpark-Schützenhof. Informationen aus erster Hand - dafür will die IHK in der Werrestadt künftig zweimal im Jahr sorgen.
IHK-Vizepräsident Dirk-Walter Frommholz zeigte in seiner Rede auf, worum es geht, als er die Jungunternehmer direkt ansprach: »Jeder von Ihnen ist seit dem Schritt in die Selbstständigkeit inzwischen sicherlich mit Themen konfrontiert worden, an die man zunächst nicht gedacht hat. Plötzlich wurde von Ihnen zum Beispiel juristisches know how im Steuerrecht abverlangt, ein anderes Mal sollten sie möglicherweise Bauexperte sein, dann waren Kenntnisse zum Arbeits- und Tarifrecht erforderlich.« Nicht selten seien solche komplexen Bereiche für Gründer und Jungunternehmer ein Buch mit sieben Siegeln. Genau hier will die IHK helfen und Richtungen aufzeigen. »Wir wollen Aufklärungsarbeit leisten«, sagte Dirk-Walter Frommholz. Und damit liegt die IHK sicherlich richtig, wie eine andere Veranstaltung zeigt: Zum jüngsten Existenzgründertag (ebenfalls im Stadtpark) waren 350 Interessierte gekommen, um sich über erste Schritte beim oft steinigen Weg in die Selbstständigkeit zu informieren. Vor diesem Hintergrund sei das Forum eine sinnvolle Ergänzung, sagte Harald Grefe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK.
Die Themen der Referenten klangen zwar für Außenstehende »trocken«, doch wurden die Vorträge mit großem Interesse aufgenommen. Die Fachanwälte Bernd Ehlebracht und Sven Rissland sprachen über »Meine ersten Mitarbeiter - Rechte, Pflichten und Tarife« und Mark Schröder, Diplom-Kaufmann bei der Synaxon AG in Bielefeld, beleuchtete »Hohe Umsätze, trotzdem kein Gewinn - Kalkulation, Kostenrechnung und Controlling«. Schröder zeigte auf, wie wichtig die Transparenz von Kosten und Einnahmen innerhalb eines Betriebes sind. Denn: Die »sträfliche« Behandlung von Kalkulationen, Kostenrechnung und Controlling dürfte schon so manches Unternehmen in die Insolvenz geführt haben.
Frommholz gab zu bedenken: »Jungen Unternehmern wird eben eine ständige Bereitschaft zum Lernen abverlangt - nur wer diesem ungeschriebenen Gesetz folgt, wird sich behaupten können.«

Artikel vom 07.04.2006