07.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Ralf Wöhler
Bautechniker

Als Bautechniker bei der WWS (Wohn- und Wirtschafts-Service Herford GmbH) übernimmt Ralf Wöhler die Bauleitung an verschiedenen Baustellen, so auch am Elsbach-Areal. Doch neben seinem Beruf trägt der 46-jährige auch anderweitig Verantwortung. Seit 1995 ist er Löschgruppenführer der Löschgruppe Elverdissen und seit einem Jahr zudem stellvertretender Stadtbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Herford. Für die 20 bis 25 Stunden Arbeit zusätzlich im Monat (berechnet ohne Stunden im Einsatz) wird Wöhler nicht entlohnt. Dennoch mache ihm die Arbeit Freude, wie der Elverdisser erklärt: »Als ich vor 29 Jahren Mitglied der Elverdisser Löschgruppe wurde, reizte mich vor allem, in Not geratenen Menschen helfen zu können. Außerdem beeindruckten mich Risikobereitschaft und Spontanität meiner Kameraden.«
Da der Zuwachs der Mitglieder Anfang der Neunziger mehr und mehr stagnierte, wurde der Ruf nach einer weitsichtigen Personalplanung in Elverdissen immer lauter. Diesem kam Ralf Wöhler, der 1995 zum Löschgruppenführer ernannt wurde, gerne nach. Heute zählt die Löschgruppe Elverdissen mit insgesamt 30 Feuerwehrmännern und zwei Feuerwehrfrauen zu einer der Stärksten in der ganzen Stadt Herford. Dies ist ein großer Erfolg des 46-jährigen, doch seine Aufgaben umfassen ein weit größeren Bereich als den der Personalplanung. Zudem ist er verantwortlich für die Ausbildung seiner Kameraden, die Zusammenarbeit unter den Löschgruppen und natürlich den (Übungs)-Einsatz. Dass diese freiwillige Arbeit auch Schattenseiten hat, bekommt der zweifache Familienvater besonders in Einsätzen zu spüren. »Mein schlimmstes Erlebnis war ein Containerbrand bei dem wir eine Kinderleiche bergen mussten. Um so etwas zu verarbeiten, sprechen Kameraden untereinander über das Erlebte, schließlich waren meist alle dabei«, erzählt Ralf Wöhler.
Nach einem harten Arbeitstag ist der 46-Jährige froh, zu seinen Töchtern, Jana (12) und Christin (15), und seiner Frau nach Hause zu kommen. »Was ich am liebsten mache?«, schmunzelt der Bautechniker, »am liebsten sitze ich im Sommer auf meiner Terrasse mit einem kühlen Weizen und höre die Rolling Stones.« Katharina Wohlleben

Artikel vom 07.04.2006