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Gelungene Restaurierungsaktion

Altes Fachwerkgebäude von 1766 in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut

Obermehnen (HoG). Fast vier Jahre hat es gedauert, bis das Heuerlingshaus des Hofes Görlich am Vierlindenweg 53 in Obermehnen in neuem Glanz erstrahlte. Seit einem Jahr wohnen Herbert und Else Görlich in dem Gebäude und fühlen sich hier überaus wohl. Gestern nun nahmen Vertreter der Stadt Lübbecke, des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege und vom Amt für Agrarordnung das gelungene Werk in Augenschein, nicht zuletzt, um an dem Gebäude Denkmalplaketten zu montieren und damit die Anerkennung für vorbildlichen Denkmalschutz zum Ausdruck zu bringen.

Es war eine gehörige Portion Arbeit, um das alte Heuerlingshaus, das nach der Torbalkeninschrift aus dem Jahre 1766 stammt, abzutragen und in der Nähe des alten Standortes wieder neu aufzubauen. Hierfür gab es Zuschüsse aus Denkmalpflegemitteln. Noch bevor mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden konnte, waren etliche Formalitäten zu erledigen, doch die Zusammenarbeit vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege, dem Amt für Agrarordnung und nicht zuletzt auch der Stadt Lübbecke funktionierte vorzüglich, wie Eigentümer Karl Görlich gestern anlässlich der Zusammenkunft bestätigte.
Das Fachwerk war im Laufe der Jahre arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Schadhafte Hölzer mussten ausgewechselt und Risse und Löcher in den verbleibenden Fachwerkhölzern ausgespänt werden. Analog des historischen Bestandes wurden die Gefachfüllungen ausgeführt. Zugelassen waren hier ausschließlich Lehmbautechnik sowie weichgebrannte Vollziegel und Kalkmörtel. Das Dach wurde mit Tonhohlpfannen eingedeckt.
Der Anforderung, den historischen Bestand zu wahren, wurde in vollem Umfang Folge geleistet und die Behördenvertreter lobten gestern ausdrücklich die konstruktive Zusammenarbeit sowohl mit dem Architekten als auch mit dem Eigentümer.
»Da schlägt jedes Architektenherz höher«, erklärte gestern bei der Anbringung der Denkmalplakette Bürgermeisterin Susanne Lindemann, die den Eigentümer beglückwünschte zu dem gelungenen Werk. Die Fertigstellung habe zwar einige Jahre gedauert, »doch es hat sich gelohnt«, so die Bürgermeisterin.
Für die Zukunft ist nun geplant, auch das Haupthaus des bäuerlichen Anwesens Görlich wieder herzurichten. Bis dieses Ziel realisiert ist, werden jedoch noch etliche Jahre ins Land ziehen, wie es gestern hieß.

Artikel vom 06.04.2006