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HSG punktet gegen Spitzenreiter

Feldmann trifft 21 Sekunden vor Schluss zum 24:24 gegen Hildesheim


Augustdorf/Hövelhof (ma). Das war einfach überragend. Mit nur sieben Feldspielern nahm der in Abstiegsnot schwebende Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof dem Spitzenreiter der zweiten Handball-Bundesliga, Eintracht Hildesheim, beim 24:24 (11:11) einen Punkt ab.
»Wir hatten schon damit gerechnet, dass wir auf eine dezimierte Mannschaft treffen, die unheimlich kämpfen wird«, erklärte Eintracht-Trainer Gerald Obernbeck. Dass die Musketiere aber über 60 Minuten ein ebenbürtiger Gegner waren, hatte Obernbeck wohl nicht erwartet. Schon in der ersten Hälfte begeisterten die Gastgeber ihre Fans, bei denen seit dem Heimspiel gegen Aurich eine neue Leidenschaft für die HSG erwacht ist. Die von Boenigk-Sieben, die aufgrund der langen Verletztenliste ungewohnt aufgestellt war - Kreisläufer Christoph Mylius begann auf Linksaußen - ging vom Start weg hoch konzentriert vor und ließ sich auch nicht von einem 2:5-Rückstand (8.) irritieren. Kurz vor der Pause glich Augustdorf/Hövelhof wieder aus und nicht nur bei René Vasek kam das Gefühl auf, »dass heute was geht«.
Nach dem Wechsel ging zwar erst mal Hildesheim auf 14:11 davon, doch die HSG, die mit einer ganz starken Deckung Topspieler wie Sven Lakenmacher verzweifeln ließen, blieb dran. Benedikt Schindelhauer war es vorbehalten, mit dem Ausgleich zum 15:15 (40.) die Witex-Halle zum Beben zu bringen. Mylius legte gleich noch das 16:15 nach. Der Spitzenreiter wankte erheblich.
Wer gedacht hatte, den Musketieren ginge die Luft aus, als Eintracht gegen Spielende wieder ein Tor vorne lag, wurde Zeuge, wie sie auch dies wegsteckten und durch Michael Feldmann 21 Sekunden vor Schluss - Trainer Diethard von Boenigk hatte für Torwart Ronny Krüger einen weiteren Feldspieler gebracht - den so verdienten Ausgleich erzielten. Danach versammelte von Boenigk seine Mannschaft und schwor sie auf die nächsten Spiele ein: »Alle haben gesehen, was wir können. Wir schaffen den Klassenerhalt!« Dafür muss die HSG aber schon heute Abend (20 Uhr) bei den Füchsen Berlin nachlegen.
HSG: Krüger, Selke - Honerkamp (2), Mylius (6), Vasek (2), Schindelhauer (3), Kemeny (2), Feldmann (5), Stukalin (4/2).

Artikel vom 07.04.2006