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Endlich ohne Druck

Meister Schröno Baskets heute in Hagen zu Gast

Von Elmar Neumann (Text und Foto)
Paderborn (WV). Dieses Gefühl haben sich die Schröno Baskets redlich verdient. Wenn der neue Meister der zweiten Bundesliga Nord am heutigen Freitagabend um 19.45 Uhr in der Hagener Ischelandhalle aufläuft, fehlt ein bis zum vergangenen Samstag ständiger Paderborner Begleiter - der Druck.

Seit sieben Tagen ist der Titel sicher. Kein Wunder, dass Trainer Doug Spradley in den folgenden »Nie mehr zweite Liga«-Übungseinheiten festzustellen hatte: »Die Spieler sind nicht mehr ganz so konzentriert wie zuletzt. Aber das ist ja nur allzu verständlich.« Auch der Coach selbst sieht mit der Meisterschaft in der Tasche einiges entscheidend anders: »Wir wollen auch die verbleibenden vier Spiele gewinnen, das aber nicht mehr um jeden Preis.« Eine Einstellung, die im Vergleich mit dem Tabellenvierten Phoenix Hagen vor allem Steve Esterkamp zugute kommen könnte. Den US-Boy plagen Knieprobleme, die einen Einsatz nicht unmöglich machen, jedoch für überschaubare Spielzeit sorgen werden. »Ich gehe keinerlei Risiko mehr ein. Wer verletzt ist, kann jetzt ruhigen Gewissens geschont werden. Jungs wie Steve haben viele Minuten in den Beinen und sich Pausen verdient. Wir haben keine Situation mehr, in der er spielen muss«, sagt Trainer Doug Spradley, der die zu vergebenen Minuten munter unter allen Akteuren verteilen will.
Ein Luxus, den sich der 46 Mal in Folge siegreiche Spitzenreiter im Hinspiel gegen Grothzilla und Co. noch nicht leisten konnte. Die Hagener forderten den späteren Meister bis zur letzten Sekunde, führten mit 77:76, um sich erst von vier Tim-Black-Punkten in Folge mit 80:77 besiegen zu lassen.
Tim Black hat seinen Vertrag beim Aufsteiger - wie die weiteren Aufstiegshelden Steve Esterkamp, Marius Nolte und Daniel Lieneke - bereits verlängert. Die nächsten Verhandlungen geht Sportdirektor Dr. Nima Mehrdadi in den kommenden Tagen an. Zuerst natürlich die Gespräche mit Coach Doug Spradley. »Wir haben Doug ein Angebot gemacht, das hat er bewertet und jetzt sind wir am Zug. Aber ich bin weiterhin guter Dinge, dass wir uns einigen werden«, so der Deutsch-Iraner. Bei Kapitän Karsten Kemna stehen die Zeichen, so der Sportdirektor, auf Karriereende. Die Kontrakte von Julius Dücker (Mehrdadi: »Er weiß wohl, dass er in der kommenden Saison nicht im Kader ist«) und Raoul Heinen werden wahrscheinlich nicht verlängert. Offen ist die Zukunft von Center Michael Buse und Martin Duggen.

Artikel vom 07.04.2006