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Heimathaus
wird schöner
und sicherer

Mit 66 000 Euro zukunftsfähig

Verl (ehl). Das Heimathaus soll nicht nur brandschutztechnisch aufgerüstet, sondern im Innern auch verschönert und besser ausgestattet werden. Was genau geplant ist, hat die Verwaltung jetzt dem Bau- und Planungsausschuss vorgestellt.

Relativ zügig ging die Beratung voran, als es um die Innengestaltung ging. Für die Nutzung des Gebäudes durch den Heimatverein und als Trauungsstätte des Standesamtes sind unter anderem eine neue Polsterung der Stühle, eine fest eingebaute Leinwand, der Einbau einer Audioanlage, ein deutlich verbessertes Beleuchtungssystem und weitere Sitzbänke und Tische vorgesehen.
Beim Brandschutz jedoch gab es eine lange Diskussion. Der Kreis Gütersloh hatte bei einer Brandschau im September 2005 festgestellt, dass die Rettungsmöglichkeiten aus dem Dachgeschoss unzureichend sind. Als Sofortmaßnahme erklärte sich die Gemeinde Verl daraufhin bereit, vorerst auf Gruppenveranstaltungen (Schul- oder Kindergartengruppen) im Dachgeschoss zu verzichten und in allen Etagen Rauchmelder einzubauen. Zudem wurde ein weiterer Vorschlag des Kreises geprüft: der Bau einer Rettungstreppe in der etwa 90 Zentimeter breiten Gasse zwischen dem Heimat- und dem Nachbarhaus. Dafür müsste jedoch der weit überragende Dachüberstand des privaten Nachbarhauses im Bereich der Treppe zurückgebaut werden - und damit könne sich der Eigentümer nicht anfreunden, teilte Bürgermeister Paul Hermreck dem Ausschuss mit. Doch die Gemeinde habe sich mit dem Kreis auf einen Kompromiss einigen können: Danach soll in einem der beiden Dachgeschossfenster ein Rettungsschlauch installiert werden, durch den Personen im Brandfall nach unten auf die Straße gelangen können. Die beiden Fenster müssten dafür vergrößert werden, was aber aus Sicht des Denkmalamtes kein Problem wäre.
Obwohl die Ausschussmitglieder Bedenken äußerten (»Muss dann jedesmal ein in die Technik des Rettungsschlauchs eingewiesener Fachmann zugegen sein?«), drängte Hermreck auf die Umsetzung. Denn nach zähem Ringen mit dem Kreis (»Der wollte uns das Heimathaus schon schließen«) sei man froh, überhaupt diesen Kompromiss erreicht zu haben. Im Übrigen reiche es aus, Teilnehmer von Veranstaltungen im Dachgeschoss kurz auf die Bedienung des Schlauchs hinzuweisen. Am Ende stimmte der Ausschuss dann auch zu. Im Haushalt stehen 66 000 Euro für die Maßnahmen bereit.

Artikel vom 06.04.2006