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Mini-PC hilft bei Schuhauswahl

Interaktiver Wanderführer: Schlänger Firma präsentiert einmaliges Projekt

Von Maike Stahl (Text und Foto)
Schlangen (SZ). Sind Wanderschuhe nötig oder geht es auch mit Sandalen? Diese Frage sollen in Schlangen im Sommer Taschen-Computer und Handy beantworten. Die World Habitat Society entwickelt als Pilotprojekt einen interaktiven Wander- und Freizeitführer für die Sennegemeinde.

Gleichzeitig legt das Schlänger Unternehmen, das bisher hauptsächlich im Ausland im Bereich Umwelt- und Tourismus-Management tätig ist, einen interaktiven GPS-gestützten Stadtplan auf. Doch nicht nur die Beschaffenheit der Wanderwege soll als zusätzliches Datenmaterial zu einer entsprechenden Karte geliefert werden. »Wir können jeden Punkt auf der Karte mit Informationen hinterlegen«, erläutert Henning Schwarze, der das Projekt der Schlänger Firma am Dienstagabend der Werbegemeinschaft präsentierte.
Der Stadtplan sei im Maßstab 1:10 000 angelegt, jedes einzelne Haus sei abgebildet, erläutert Schwarze. Das bedeute auch, dass jedes Gebäude mit Zusatzinformationen hinterlegt werden könne, was gerade auch für die Werbegemeinschaft interessant sei. Über ein Internetportal sollen die Geschäftsleute die Möglichkeit erhalten, wichtige Informationen auch selbst in das System einzubringen.
Mit der Wanderkarte haben Henning Schwarze, Norbert Klöpping und ihre Kollegen ein ehrgeiziges Ziel im Auge. »Wir wollen die zukunftsfähige Wanderkarte als ganz neue Generation entwickeln«, kündigt Schwarze an. Das bedeute, dass möglichst viele Informationen als Service für die Nutzer zusammengetragen werden sollen. Dabei laufen Kooperationen mit Wanderorganisationen aber auch mit den Vereinen vor Ort. So laufen Mitglieder des Laufsportvereins »currimus« mit den GPS-Geräten empfehlenswerte Laufstrecken ab, deren Daten dann ebenso aufgenommen werden können, wie die des geschichtlichen Rundwanderweges oder des archäologischen Lehrpfades in Oesterholz. Als besonderes Bonbon sollen nicht nur Bilder und Textinformationen zu einzelnen interessanten Punkten geliefert werden, sondern zum Beispiel zu den Geschichtsstationen auch kleine Hörbeiträge, die zurzeit produziert werden. »Wir schaffen damit ein außergewöhnliches Kartenwerk, das es in der Form noch nicht gibt«, kündigt Schwarze an.
Schlangen sei Pilotprojekt für die Firma, mit dem sie sich in Deutschland einen Namen machen wolle. Für die Kommune hat das den Vorteil, dass keine Kosten entstehen. Refinanziert werden soll das Projekt zum Teil über den Verkauf der Karten. »Für uns ist das eine super Sache«, waren sich daher Bürgermeister Thorsten Paulussen und der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Walter Vollmer einig. Sie sagten der WHS ihre volle Unterstützung zu. Denn abgeschlossen sind die Arbeiten noch nicht, Klöpping und Schwarze hoffen, dass sie die interaktiven Karten Ende Mai der Öffentlichkeit präsentieren können.

Artikel vom 06.04.2006