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Kläranlagen-Bau
ist jetzt vom Tisch

Stadt gibt Gelände in Kölkebeck ab

Halle (pes). Der Neubau einer Kläranlage in Kölkebeck ist jetzt endgültig vom Tisch. Die Stadt Halle will ihre dafür reservierte Fläche an der Kölkebecker Straße wieder abgeben.

Das Amt für Agrarordnung, im Zuge der A-33-Planungen auch mit der Suche nach Ausgleichsflächen befasst, hatte dem Landesbetrieb Straßen in Bielefeld das Dreieck nahe der Höfe Stodieck und Schacht vorgeschlagen. Denn im Zuge des Autobahnbaues müssen laut Gesetz versiegelte Flächen durch Aufwertung von Flächen in der Natur ausgeglichen werden. Zurzeit hat die Stadt ihr Gelände an einen Landwirt verpachtet, der hier Ackerbau betreibt.
Für eine Kläranlage jedenfalls werd das Grundstück nicht mehr benötigt, bekräftigte Halles Tiefbau-Ingenieur Eckhard Hoffmann vor dem Fachausschuss die aktuelle Lage. Die Kläranlage Brandheide liefere schon seit Jahren wieder so gute Werte, dass die Bezirksregierung die Genehmigung bereits 2001 bis zum Jahr 2010 verlängert habe. Das sah Anfang der 90er Jahre noch ganz anders aus. Durch die stark belasteten Abwässer eines Gerbereibetriebes (Güttgemanns) brachte die Brandheide nicht mehr die nötige Reinigungsleistung, außerdem war auch das Problem mit einer Kläranlage für Storck noch nicht gelöst. Halle plante deshalb eine zentrale Großkläranlage in Kölkebeck mit einer sechs Kilometer langen Zuleitung.
In dem südlichen Haller Ortsteil brach daraufhin eine Welle der Empörung los, über Jahre hinweg gab es Proteste - bis die besagte Lederfabrik in Konkurs ging. Dadurch und durch Umbauarbeiten an der Anlage wurden die Reinigungswerte plötzlich wieder eingehalten. Auch Storck hat sich inzwischen in Künsebeck eine eigene Abwasserreinigungsanlage gebaut. Es sei an der Brandheide auch noch Platz genug für mögliche Erweiterungen, erläuterte Hoffmann.
Das gleiche gilt auch für die Kläranlage Künsebeck, die noch ausbaufähig ist und außerdem kein Sickerwasser mehr aus der Mülldeponie aufnehmen muss. Künsebeck war vor Jahren im Zuge der Storck-Diskussion ebenfalls überplant worden.
Bei der Abstimmung gab es nur eine Gegenstimme und eine Enthaltung von Seiten der Südtrassenunion. Wenn es im Rat ähnlich läuft, ist die Kläranlage Kölkebeck endgültig vom Tisch.

Artikel vom 06.04.2006