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Weinhaus Möhle soll
bald wieder öffnen

Restaurantpächter kapituliert vor den Kosten

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). Mit angeblich vollem Auftragsbuch in die Insolvenz gegangen ist das Weinhaus Möhle. Pächter Jürgen Robaczek sagte dem WESTFALEN-BLATT, trotz der Beliebtheit des Hauses sei es ihm nicht mehr gelungen, gegen die hohen Kosten anzuwirtschaften.

Die Volmerdingsener Gaststätte ist seit dem Wochenende geschlossen. Drei Beschäftigte seien nun arbeitslos, ein Auszubildender sei vom Herzzentrum übernommen worden, sagte Jürgen Robaczek. Wie es für ihn selbst weitergehe, sei noch unklar. Er, der seit 1991 fast zehn Jahre lang in der Kurhausgastronomie gearbeitet hatte, werde sich jedoch um ein anderes Objekt bemühen.
Das Problem im Weinhaus Möhle sei nicht Gästemangel gewesen, erklärte Jürgen Robaczek. Besonders die ersten Jahre seit der Übernahme im Jahr 2000 seien stark gewesen. Die hohen Kosten für den Restaurantbetrieb in dem Gebäude aus der Vorkriegszeit seien jedoch nicht zu erwirtschaften gewesen. »Die Kaltpacht schlug schon einmal mit 5 000 Euro pro Monat zu Buche. Und dann musste ich noch 2 000 Liter Heizöl verfeuern, um das zugige Lokal auch warm zu bekommen«, erzählte Jürgen Robaczek.
Auf Besitzerseite sieht man die Sache etwas anders. Michael Grosskurth, Verwaltungsleiter der Klinik Bad Oexen, deren Gründerin Martha Brinkmeier auch die Weinhaus-Immobilie gehört, sagte, ganz so könne man das eigentlich nicht stehen lassen, wandte sich dann aber doch der Zukunft zu. Und die sieht so aus: Das beliebte Lokal soll möglichst noch im April mit einem neuen Pächter wieder öffnen. Bis dahin werde es renoviert. Reservierungen sollen ihre Gültigkeit behalten.

Artikel vom 06.04.2006