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Per Internet direkte Hilfe der Lions

5 000 Euro Aufbauhilfe für flutgeschädigte Großfamilie - Im August Einweihung in Sri Lanka

Löhne (LZ). 5 000 Euro stellt der Löhner Lions-Club für eine obdachlose Großfamilie im flutverwüsteten Fischerdorf Merissa auf Sri Lanka zur Verfügung. Als Garanten dafür, dass jeder Euro an die richtige Adresse kommt, gelten Oberin Kusum Ritter de Silva-Jayasinghe (Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen) sowie deren Bruder Sarath de Silva-Jayasinghe.

Beide Geschwister sind in Merissa aufgewachsen und nahmen am Klubabend der Lions im Haus Flores einen Spendenscheck entgegen. Den Dank seiner Landsleute stattete Sarath de Silva-Jayasinghe mit der spontan gesungenen Nationalhymne Sri Lankas ab. »Klingt wirklich wunderbar«, stellte Lions-Präsident Eckhard Augustin beeindruckt fest. »Wir haben ihnen zu danken, dass sie unser Projekt in ihrer Heimat persönlich bis zur Fertigstellung uneigennützig begleiten und die finanzielle Abwicklung der Spendenmittel von Anfang bis Ende sicherstellen.«
Als am zweiten Weihnachtstag 2004 der Tsunami über die Inseln Südostasiens rollte und Tod und Verderben hinterließ, stellte der Lions-Club Löhne binnen weniger Tage 10000 Euro Hilfsgelder bereit, an deren Sammlung sich viele Löhner Firmen und Bürger spontan beteiligt hatten. Die Hälfte des Betrags überwies Schatzmeister Klaus Hambruch an Lions International. Die restlichen 5000 Euro sollten später einem gezielten Einzelprojekt vorbehalten bleiben.
Lionsfreund Adolf Voigtländer stellte die Verbindung zu seiner früheren Mitarbeiterin Kusum Ritter de Silva-Jayasinghe und deren Bruder her, weil er wusste, dass beide aus einem besonders stark von der Flut betroffenen Gebiet stammen. Unter Einschaltung eines buddhistischen Mönches war im Fischerdorf Merissa bald eine besonders hart betroffene, obdachlos gewordene Großfamilie gefunden. Auf deren Grundstück beginnt im Mai auf einer sicheren Anhöhe die Errichtung des von den Löhner Lions finanzierten Gebäudes.
»Ich stehe per Internet in Kontakt mit dem Kloster, so dass ich per E-Mail ständig über den Baufortgang auf dem Laufenden gehalten werde. Umgekehrt kann ich ihm per Internet die Gelder anweisen. Durch dieses Verfahren ist sichergestellt, dass kein Cent in falsche Hände gerät«, sagte Sarath de Silva-Jayasinghe. Zur Eröffnung des neuen Heimes für die achtköpfige Fischerfamilie Gotames in Merissa Ende August dieses Jahres überbrachte Sarath de Silva-Jayasinghe, dessen Vater bis zu seinem Tod 1996 Mitglied im Lions-Club Colombo gewesen ist, bereits jetzt eine Einladung seines Heimatdorfes.
Dank einer anderen Spendenaktion, für die sich insbesondere Bad Oeynhausens Bürgermeister Klaus Müller-Zahlmann engagiert hatte, waren zuvor von Bürgern aus Löhnes Nachbarstadt bereits 8000 Euro nach Sri Lanka geschafft worden, um unter Vermittlung der beiden Geschwister de Silva-Jayasinghe die von der Flutwelle zerstörte Schule ihres Heimatortes Merissa wieder aufzubauen.

Artikel vom 06.04.2006