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Umgang mit Verführung

Ausstellung widmet sich rechtsradikalen Gefahren

Von Reinhard Kehmeier
(Text und Foto)
Löhne (LZ). Für Toleranz und Zusammenarbeit wirbt eine Ausstellung über Gefahren neuer rechtsradikaler Strömungen. Sie ist gegenwärtig in der städtischen Realschule an der Königstraße zu sehen.

Eva und Anna, beide 14 Jahre alt, notieren sich Stichworte für den Unterricht. Achte Klassen informierten sich mit ihrem Lehrer Axel Schenk über die vom Bund der Antifaschisten konzipierten und zusammen mit der IG Metall auf den Weg gebrachten Wanderausstellung.
Von rund 450 Schülern an der Königstraße sind etwa zehn Prozent ausländischer Herkunft. Gewiss keine auffällige Größe, und auch Gewaltbereitschaft unter den Absolventen ist an der Schule kein Thema. Der Förderverein und die sehr aktive Elternschaft sprachen sich jedoch dafür aus, die Kinder durch eine solche Ausstellung gegenüber einem wichtigen gesellschaftlichen Thema und Formen der Gewalt zu sensibilisieren. Darauf wiesen gestern die Geschichtslehrer Ursina Dreier und Friedel Steffen hin.
Nicht nur in der Ausstellung, die während dieser Woche mit mehreren Schautafeln zu sehen ist, beschäftigen sich die Schüler mit dem Phänomen des neuen Rechtsradikalismus. So ist die Thematik bei den neunten Klassen eingebettet in ein Projekt über den Nationalsozialismus. Fächerübergreifend beschäftigen sich die achten Klassen mit dem Gewalt-Thema. Dort wird eine Geschichte aus den Niederlanden gelesen, in der sich ein Junge in eine Farbige verliebt und bedroht wird. Das grenzübergreifende Thema soll eine Generation mobilisieren, die in wenigen Jahren wählen wird. Ursina Dreier: »Wir möchten, dass die Schüler lernen, bewusst mit dieser Verführung auch aus dem Internet und durch neue Musik umzugehen.«

Artikel vom 06.04.2006