05.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Praktikum ist
immer von Vorteil

Hettich-Fachmann sprach vor Realschülern

Von Diana Niemann
Herford (HK). Die Anzahl an Ausbildungsplätzen ist in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren um 10 Prozent zurückgegangen. Dagegen hat sich die Zahl der Schulabgänger um drei Prozent erhöht. In Ostwestfalen stehen gerade einmal 47 Stellen für 100 Bewerber zur Verfügung. Gründe sind Insolvenz, Wegfall von Unternehmenskapazitäten oder auch fehlende Zeit, um sich adäquat um die Azubis zu kümmern.

Welche Möglichkeiten der Schulabgänger hat, erfuhren die Schüler der Klassen acht bis zehn der Otto-Hahn-Realschule am Montagabend in der Aula. Referent Hans Riepe, Fertigungsleiter der Firma Paul Hettich International, stellte die Ausbildung am Beispiel des Unternehmens vor und gab somit den Schülern und Eltern eine Orientierung zur künftigen Bewerbung. »Unverzichtbar ist das Zeigen von Interesse und Kenntnissen über das Unternehmen«, betonte Riepe.
Das Unternehmen Hettich, mit Firmensitz in Kirchlengern, hat weltweit sieben Produktionsstandorte und verfügt über 36 Niederlassungen und Vertretungen in mehr als 100 Ländern. Das Unternehmen fertigt für die Möbelindustrie Scharniere, Schubkastensysteme, Schießsysteme, Beschlagsysteme und vieles mehr. Im Bereich Büromöbel ist Hettich sogar der weltgrößte Systemanbieter, aber auch für die Autoindustrie, und in der Elektronik hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. In den vergangenen 56 Jahren Ausbildung erlernten etwa 1120 junge Menschen bei Hettich einen der zehn technischen oder vier kaufmännischen Berufe. Für die kaufmännische Ausbildung ist der Gymnasialabschluss oder die höhere Handelsschule erforderlich, bei den technischen Berufen werden alle Bewerber berücksichtigt.
»Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit und Toleranz sind für uns die wichtigsten Maximen, die jeder Azubi zu befolgen hat«, erläuterte Riepe. Auch ein aufgeschlossener Charakter und ein vernünftiges Auftreten in legerer Kleidung gehören dazu. Dafür bietet das Unternehmen eine praxisnahe Ausbildung die berufliche Perspektiven schafft. Die Azubis arbeiten an der Wertschöpfung des Unternehmens mit, erhalten eine Ausbildung, die auf dem dualen System basiert, mit intensiver Einbindung des Elternhauses.
»Die Einbindung der Erziehungsberechtigten ist uns sehr wichtig, weil es ermöglicht, die Jugendlichen in bestimmten Situationen besser zu verstehen, auch Krisen lassen sich bewältigen«, so Riepe. Abschließend bleibt zu sagen, dass ein Praktikum vor der Bewerbung von Vorteil ist - für die Firma und den Auszubildenden. Und vielleicht bewirbt sich auch ein Mädchen mal wieder für einen technischen Beruf.

Artikel vom 05.04.2006