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Professor Bazon Brock spricht am 20. April in Herford.

Ein Tag voller
Überraschungen

Das MARTa im Land der Ideen

Von Hartmut Horstmann
Herford (HK). »365 Orte im Land der Ideen«: Keine Frage, dass sich auch das MARTa an der deutschlandweiten Aktion beteiligt, mit der sich der WM-Gastgeber dem Rest der Welt präsentieren will. Designer-Puzzle, Vortrag, Konzerte, Party: Ein abwechslungsreiches Programm verspricht der Terminkalender des Herforder MARTa für Donnerstag, 20. April.

Eröffnet wird der Tag um 11 Uhr, wobei Bürgermeister Bruno Wollbrink, MARTa-Direktor Jan Hoet und Monika Behnke (Deutsche Bank) Einführungsworte sprechen. Die Deutsche Bank fungiert als Partner der Veranstaltungsreihe »365 Orte im Land der Ideen«.
Gegen 12 Uhr startet das Projekt »Octopuzzle« der beiden Designer Vogt und Weizenegger. Die Besucher erhalten die Möglichkeit, unendlich viele Bilder, Zeichen und Muster zusammenzusetzen. Die fertig gelegten Puzzle werden anschließend digitalisiert, im Museum präsentiert sowie von den Designern und einer Jury präsentiert, heißt es im Faltblatt zum Programm.
Zu den Höhepunkten des Tages zählt ebenfalls der Vortrag des renommierten Kulturkritikers Bazon Brock (18.30 Uhr), der zu folgendem Thema spricht: »Musealisierung als Zivilisationsstrategie.« Der Ästhetik-Professor, Jahrgang 1936, machte sich nicht zuletzt mit seiner »Besucherschule« zur Documenta einen Namen. In dieser Besucherschule versteht er es, moderne Kunst-Entwicklungen und -Positionen plausibel darzulegen.
Darüber hinaus ist der Mann, der Rembrandt und Matisse als seine Lieblingsmaler nennt, in vielfältiger Weise selbst auch künstlerisch aktiv geworden. Über die Unkonventionalität des Brockschen Tuns mag folgende Parole auf einem Schild Auskunft geben: »Der Tod muss abgeschafft werden, diese verdammte Schweinerei muss aufhören.«
Das weitere Programm: Lesung von Martin Heckmanns: »Das offene Fenster« (15 Uhr), Performance mit ManfreDu SCHU (16 Uhr), Preisverleihung »Octopuzzle« (17 Uhr), Konzert mit Maria Estrellita (Vocal) und dem Karl Godejohann Trio (17.30 Uhr).
Nach 20 Uhr folgen zwei Konzerte und um 20.30 Uhr eine weiter Performance.
Um 20 Uhr spielt: EEMM (Schlagzeug: Sven Pollkötter, Klavier: Marc Awolin. Es handelt sich um Mitglieder des »European Ensemble für Modern Music«).
Gegen 21.30 Uhr sind zu hören: Hedgehog and Hare. Am Synthesizer spielt Christoph Mann, am Schlagzeug Holger Denckmann. Um 22 Uhr beginnt im Forum eine Party mit DJ Boris.
Das Programm lebt von Qualität und Vielfalt, erläutert MARTa-Pressesprecher Nils Vandré, der eine ähnliche Resonanz wie bei der Museumseröffnung erwartet. Dass der Termin auf einen 20. April (Hitler-Geburtstag) fällt, ist für das MARTa kein Problem. »Wir sind gefragt worden, ob das Datum für uns in Ordnung wäre«, so Vandré. Die Antwort: »Während ein paar Menschen dann zurückschauen, blicken wir nach vorne.« Denn das MARTa sei auf die Zukunft hin ausgerichtet.

Artikel vom 05.04.2006