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Hunde treiben
Rehe in den Tod

Jäger beklagen hohe Verluste

Hiddenhausen (gb). Ein Bock und eine tragende Ricke mit zwei Jungen sind in diesem Jahr bereits Opfer freilaufender Hunde im Revier von Caspar von Consbruch und Karsten Otte in Hiddenhausen geworden.

Insgesamt starben 20 Stück Rotwild im zurückliegenden Jahr eines unnatürlichen Todes. Zumeist wurden sie von Hunden aufgeschreckt und dann von Autos erfasst.
Das ist die Bilanz von Jagdaufseher Kurt Horst aus Löhne, der das 269 Hektar große Revier betreut. Jagdaufseher kümmern sich um Wildhege und -Pflege.
Es sind uneinsichtige Hundehalter, die ihre großen Vierbeiner, zumeist Schäfer- und Jagdhunde, beim Spaziergang von der Leine lassen Die Tiere nehmen die Fährte auf und treiben das Rotwild vor sich her. Nicht die Hunde sind für Jäger und Jagdaufseher das Problem, sondern ihre Halter, die, sagt Karsten Otte, »offenbar nicht begreifen, das sie zur Jagd abgerichtete Tiere mit sich führen.« Die Hunde gehören angeleint. Wer sie frei herumlaufen lassen möchte, kann dies auf den Übungsgeländen der Hundesportvereine tun, sagt Horst.
Ihm bleibt zumeist nichts anderes zu tun, als die Rehe, die vor ihrem Tod oft eine halbe Stunde oder länger mit den Hunden kämpfen müssen, zu fotografieren und das Bildmaterial der Jagdbehörde zu überlassen.
Die Hundehalter können auch mit einem Bußgeld belegt werden, haben jüngst noch Kreis- und Gemeindeverwaltung klar gestellt, als sie zum Schutz der Bustedter Wiesen aufriefen. Dort brüten derzeit viele Zugvögel.
Karsten Otte hat vor vier Wochen ein Reh töten müssen, das in einem Hausgarten von einem Berner Sennenhund angefallen worden war. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz, dem Otte angehört, will nun in einer Aktion mit Jägern Hundehalter nochmals aufklären. Wenn das nicht helfe, müsse man nach dem Gesetz rufen, sagt Otte.

Artikel vom 05.04.2006