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Josef Höschen vom ASP hatte in den vergangenen Tagen mit der Annahme von alten Elektrogeräten viel zu tun.

Ansturm auf die Sammelstellen

Elektrogeräte gehören aus Umweltschutzgründen nicht in die Mülltonne

Paderborn (WV). Nachdem seit 24. März das neue Elektro- und Elektronikgerätegesetz umgesetzt wird und die Bürgerinnen und Bürger durch Zeitung, Funk und Fernsehen auf die neue Sammelpflicht aufmerksam gemacht wurden, setzt ein regelrechter Ansturm auf die Sammelstellen in der Stadt Paderborn ein.

Dass das neue Gesetz auf gro-ßes Interesse stößt, spürten auch die Abfall- und Umweltberaterinnen des ASP und der Verbraucherzentrale, die vor dem Rathaus zum Thema informierten. »Zahlreiche Bürger sind immer noch unsicher, wo und zu welchen Konditionen sie jetzt alte Elektrogeräte abgeben können und haben offensichtlich einiges im Keller gehortet,« fasst Mechthild Hopmeier die Reaktionen zusammen und verteilte fleißig die neuen Informationsblätter.
Dabei bedeutet das neue Gesetz für die Paderborner keine große Änderung, denn schon seit 1994 können Altgeräte überwiegend kostenlos bei den Recyclinghöfen des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP) abgegeben werden. Neu ist lediglich, dass auch die Abgabe von Kühlgeräten kostenlos ist, denn die Entsorgungskosten müssen jetzt vom Hersteller übernommen werden.
Hatte sich mit den bisherigen Kooperations-partnern die Annahme und Verwertung der Altgeräte auf optimalem Niveau eingespielt, ergeben sich nun durch die Neuorganisation unter Beteiligung der Hersteller erhebliche Probleme bei der Bereitstellung, Befüllung und Abholung der gefüllten Container. Engpässe auf den Recyclinghöfen sind deshalb für die nächste Zeit nicht auszuschließen.
Durch die getrennte Sammlung sollen schädliche Substanzen, die die Umwelt belasten, wie Quecksilber, Blei oder Cadmium, gefährliche FCKWs (Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe) oder Flammschutzmittel einer unschädlichen Entsorgung zugeführt werden. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Gold, Platin, Kupfer oder sortenreine Kunststoffe werden zurück gewonnen und dadurch die Ressourcen der Erde geschont.
Das neue Elektro-Gesetz regelt im Übrigen nicht nur die Entsorgung der Altgeräte, sondern auch die Voraussetzungen, die der Hersteller bei der Neugestaltung von Produkten zu beachten hat. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass auch die Umweltverträglichkeit bereits bei der Herstellung mit berücksichtigt wird. Neu in Verkehr gebrachte Geräte werden deswegen mit dem Symbol der durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet.
Wie bisher wird es auch weiterhin möglich sein, große Haushaltsgeräte vom ASP gegen eine geringe Gebühr von zu Hause abholen zu lassen. Auch beim Schadstoffmobil, das zweimal jährlich im Stadtgebiet unterwegs ist, werden Kleingeräte nach wie vor angenommen.
Weitere Informationen rund um das Thema kann man im Internet oder über das Service-Center des ASP unter Ruf 05251/881710 erhalten. Bei der Verbraucherzentrale in der Gruniger Straße gibt es außerdem Infos zu besonders sparsamen und reparaturfreundlichen Geräten.

Artikel vom 06.04.2006