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Beim Schulsport will
Ausschuss nicht sparen

Bühlbuschschule soll Kunststofflaufbahn bekommen

Verl (ehl). Kunststoff oder Asche? Das war am Montag im Schul- und Kulturausschuss die Frage, als es um die Umgestaltung des Außensportgeländes der Gemeinschaftsgrundschule Am Bühlbusch ging.

Im Zuge der Maßnahme soll auf Wunsch der Schule nämlich quer zum Sportplatz eine 50-Meter-Laufbahn geschaffen werden. Denn zurzeit müssen die Schüler noch auf einem Gehweg laufen, der über das Schulgelände führt und aufgrund seiner starken Nutzung auch durch Fahrrad- und Mofafahrer in recht schlechtem Zustand ist.
Bürgermeister Paul Hermreck schlug den Fraktionen vor, eine Tennenbahn (Asche) anzulegen. Die von der Schule bevorzugte Ausführung in Kunststoff sei zwar gelenkschonender, weniger pflegeintensiv und ohne Staubentwicklung, dafür aber auch 35 000 Euro teurer. Die Ausschussmitglieder jedoch wollten den Schülern keine Aschenbahn zumuten. Insbesondere Hubert Ellers (CDU), als Sportabzeichenobmann erfahren in Sachen Laufen, sprach sich vehement gegen diese Variante aus, die längst überholt sei und viele Nachteile wie etwa ein hohes Verletzungsrisiko habe. Es könne nicht angehen, ausgerechnet an der größten Grundschule der Gemeinde die schlechteste Lösung zu wählen. Die SPD teilte die Bedenken und beantragte, statt Asche Kunststoff zu nehmen. Zumal der Schulsport aufgrund der zunehmenden Bewegungsdefizite bei Kindern sehr wichtig sei. Dem Argument des Bürgermeisters, laut einem extra befragten Fachmann gebe es keinen großen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Belägen, mochte aus dem Ausschuss niemand folgen.
Hermreck verwies deutlich auf die Kosten: »Wir gewöhnen uns in Verl einen Stil an, dass das Beste gerade gut genug ist. Im Moment ist das auch machbar, aber irgendwann wird uns diese Philosophie einholen«, warnte er. Finanziell gehe es der Gemeinde nur deshalb so gut, weil mit dem Geld immer sachgerecht umgegangen worden sei. Außerdem komme die Grundschule Kaunitz zum Beispiel ja auch mit einer Aschenbahn aus. Aber nur schlecht, entgegnete Schulleiter Martin Jennen. Denn der Belag sei sehr pflegeintensiv und werde mit der Zeit immer schlechter, zudem gebe es bei Stürzen arge Verletzungen.
Mit acht Ja- und zwei Neinstimmen sowie drei Enthaltungen sprach sich der Ausschuss am Ende für eine Kunststoffbahn aus. Außer der Lauffläche umfasst die Umgestaltung, für die 45 000 Euro im Haushalt bereitgestellt sind, auch eine komplette Einzäunung der Sportanlage, damit Zerstörung und Verschmutzung endlich ein Ende haben. Außerdem wird die Sprunggrube neu angelegt.
Die ebenfalls von der Schule beantragte Sanierung des Gehwegs soll aus Kostengründen erst später erfolgen.

Artikel vom 05.04.2006