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Wiedersehen im Klassenzimmer

Grünen-Landesvorsitzender Arndt Klocke besucht Weser-Gymnasium

Vlotho (bu). Ein Wiedersehen der besonderen Art feierte gestern Morgen Arndt Klocke, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen, bei seinem Besuch im Vlothoer Weser-Gymnasium. Immerhin hat der grüne Landespolitiker dort vor 16 Jahren selbst sein Abitur gemacht.

Das Treffen mit den Schülern der Sozialwissenschaftskurse der Jahrgangstufe 13 fand dann auch in einem Raum statt, der alte Erinnerungen weckte. »Den Raum erkenne ich wieder, auch wenn er ein wenig umbaut ist. Das war im siebten Schuljahr mal mein Klassenzimmer«, kamen bei dem 35-Jährigen nostalgische Gefühle auf. Zuvor war der prominente Sohn der Schule von Schulleiter Dr. Helmut Heinze, Fachlehrerin Britta Sassa sowie den Schülersprechern Lea Eickmeier und Daniel Tubies begrüßt worden. Passend zur Jahreszeit überreichten die Schülersprecher ihrem Gast einen Frühlings-Blumenstrauß.
»Für die Schüler, die sich heute in der letzten Unterrichtswoche vor den Abiturprüfungen befinden, ist dieser Besuch ein besonderes Ereignis«, freute sich Dr. Heinze, den ehemaligen Schüler wiederzusehen - Klocke war Schüler der zehnten Klasse, als Dr. Heinze seinerzeit sein Amt antrat - »Ich habe ihn als Klassensprecher und sehr engagierten Schülersprecher erlebt, der viele Dinge mit der SV auf den Weg gebracht hat«, erinnerte der Schulleiter sich.
Aus Verbundenheit zu seiner ehemaligen Schule und auch zum Schulleiter, der bald in Ruhestand geht, war Klocke der Einladung ins Weser-Gymnasium gerne gefolgt. »Ich wollte bei dieser Gelegenheit aber keine reine Besichtigung, sondern schon das Gespräch und die Diskussion mit den Oberstufenschülern suchen«, berichtete Klocke.
Zunächst ließ er seinen persönlichen Werdegang und die Jahre als Schüler am Weser-Gymnasium, das er von 1981 bis 1990 besucht hatte, Revue passieren. »Damals, gerade nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986, waren Umweltschutz und Umweltpolitik die Themen, die uns alle bewegten«, erinnerte er sich. Gemeinsam mit den Mitschülern und der Schülervertretung habe er sich erfolgreich unter anderem für den Einsatz von Umweltpapier oder die Einführung von Pfandflaschen bei Milch und Kakao eingesetzt. Während des Politikwissenschafts- und Soziologie-Studiums in Münster sei dann in den 90-er Jahren der Kontakt zu den Grünen zustande gekommen, wo er Mitglied im Vorstand der neugegründeten Jugendorganisation geworden sei und später im Büro der Bundestagsabgeordneten Kerstin Müller und Volker Beck gearbeitet habe. In diesem Februar sei er nun zum Landesvorsitzenden in NRW gewählt worden.
In der anschließenden Diskussion mit den Schülern ging es dann um aktuelle politische Fragen. Unter anderem wollten die angehenden Abiturienten den Standpunkt Klockes zu zum Teil sehr kritischen Fragen wie »Ausstieg aus der Atomenergie, rechnet sich das?« oder »Wie effektiv sind die Alternativen wie Wind- oder Solarenergie?« hören.

Artikel vom 05.04.2006