05.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Raum und Klang vereint

Gitarrist Lothar Theissmann und Schüler mit beachtlichem Konzert

Von Thomas Meyer (Text und Foto)
Enger (EA). Mehr Zuspruch hatte sich Gitarrenlehrer Lothar Theissmann gewünscht: Mit seinen talentierten Schülern hatte er viel Arbeit und Zeit in das Konzert in der Stiftskirche gesteckt. Nur 40 Interessierte, vorwiegend Eltern der Nachwuchsgitarristen, hörten zu.

Dabei ist Theissmann ein exzellenter Musiker, der in der Musikschule Enger-Spenge einen hervorragenden Ruf hat und außerhalb der Region aufgrund vieler Auftritte in seiner Sparte kein Unbekannter ist.
In der Stiftskirche, so wies Musikschulleiter Christoph Ogawa-Müller hin, komme die Dimension des Raumes und Klanges der Instrumente besonders gut zur Geltung. Nach Aufführungen in der Konzertreihe »Pauken und Trompeten» 2005 eigne sich nun die Gitarrenmusik mit einem weit über Zeit-, Landes- und Kulturgrenzen reichenden Programm hervorragend, um »eine Saite in uns zu berühren«.
Theissmann tritt öfter in Enger auf, ein Konzert im vergangenen Herbst war erfolgreich. Jetzt stand das »Tarrengi«-Quartett im Mittelpunkt, das aus einem Wortspiel mit »Gitarre« entstanden und zurzeit aus drei Musikern besteht. Neben Theissmann sind Binh Dang und Tobias Depke mit dabei. Mit Anton Peters als Gast wagte sich »Tarrengis« dennoch an den ersten Konzertabschnitt unter dem Titel »Alte Musik für Gitarren« und trug Stücke vor wie »Non così« des italienischen Barockkomponisten Claudio Monteverdi, »Ghequest bin ick« von Tilman Susato aus der Renaissance und »Mille Regretz« von Josquin Desprez, dem wohl bedeutendsten Vertreter der Frührenaissance.
Schließlich übernahm Theissmann in einem Solo und spielte »Bellvedere« von Thomas Robinson, »No hubo remedio« von Mario Castelnuovo-Tedesco und das ursprünglich für die Barocklaute geschriebene Präludium von Johann Sebastian Bach. Zur nächsten Suite ließ sich das Tarrengi-Quartett Andreas Hübner verstärken, nun waren in »Music from the East« international-östlich orientierte Stücke aus Kurdistan, Osteuropa und Marokko angesagt. Nach der Pause wagten sich Martin Knost und Roland Loerwald gemeinsam mit dem Quartett an den von Theissmann mit großem Aufwand arrangierten Soundtrack zu «Once upon a time in the west« - »Spiel mir das Lied vom Tod« heran.
Zum großen Finale mit dem Bolero von Maurice Ravel, den Theissmann für eine fünfzehnköpfige Gitarren- und Perkussionsgruppe arrangierte, kam die gesamte Tarrengi-Gruppe auf die Bühne und überzeugte mit überwältigender Klangfarbe. Als Zugabe gab es vom Quartett noch ein Stück aus Irland.

Artikel vom 05.04.2006