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Drei Spiele ohne Traub

2. Handball-Bundesliga: TuS Spenge heute beim HCE Rostock

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Es sah nicht gut aus, als Rüdiger Traub nach wenigen Minuten der zweiten Halbzeit vom Spielfeld humpelte. Ein Muskelfaserriss zwingt den Rechtsaußen deshalb heute Abend im nächsten Spiel des Handball-Zweitligisten TuS Spenge beim HCE Rostock (Anwurf: 19 Uhr) zu einer Pause.

TuS-Trainer Walter Schubert rechnet sogar damit, dass der Routinier auch in den beiden nächsten Spielen gegen Altenholz (Samstag) und in Dessau (Gründonnerstag) ausfallen wird. Traub ist damit der dritte Verletzte, den das Derby gegen die HSG Augustdorf/Hövelhof am vergangenen Samstag gefordert. Viel härter traf es freilich die im tiefsten Abstiegskampf steckenden Lipper: Kapitän Christian Grunow zog sich einen Mittelhandbruch zu, Linksaußen Christaki Kolios erlitt einen Bänderriss am Schlüsselbein. »Das ist natürlich sehr schade, zumal das Derby eigentlich ein faires Spiel war. Bei Lemgo gegen Gummersbach ging es doch viel härter zur Sache«, bedauert Schubert diese schweren Verletzungen bei der HSG, die heute auf Tabellenführer Hildesheim trifft und im Falle einer eigenen Niederlage sowie eines Sieges der HSG Varel gegen die HSG Niestetal/Staufenberg alleine auf Abstiegsrang 18 stehen würde.
Im heutigen Gastspiel an der Ostsee bangt Schubert auch um den Einsatz von Thorsten Bergmann, dem wieder seine Adduktoren-Verletzung zu schaffen macht. Wenn überhaupt kann der Blondschopf nur in der Abwehr eingesetzt werden, wo möglicherweise auch Marco Steffen zum Einsatz kommen wird.
Schubert rechnet sich beim Aufsteiger, der mit 33:27-Punkten als Zehnter längst für ein weiteres Zweitliga-Jahr planen kann, durchaus Chancen aus. »Wenn wir auswärts noch punkten können, dann sicher in Rostock oder Dessau. Für diese Mannschaften geht es um nichts mehr.«
An das Hinspiel haben die Spenger keine guten Erinnerungen, denn über weite Strecken spielte der HCE die Spenger Abwehr aus und führte mit bis zu vier Toren, ehe Spenge noch zu einem 29:29 (12:16)-Unentschieden kam. »Rostock verfügt über eine gute erste Sieben, mit disziplinierten, jungen Leuten. Wir müssen vor allem die Anspiele an den Kreis verhindern«, sagt Schubert.
Der HCE kassierte am Samstag mit 25:31 beim OHV Aurich die dritte Niederlage in Folge, musste dabei aber auf seinen Grippe geschwächten Spielmacher Lars Rabenhorst verzichten. Als die Gäste beim Stand von 28:25 einen Siebenmeter verwarfen und Aurich das 29:25 markierte, war die Partie entscheiden. Beim OHV Aurich geht nach der Saison eine Ära zu Ende. Trainer Wolfgang Ladwig erklärte seinen Rücktritt und will nun für den Vereinsvorsitz kandidieren.
Spitzenreiter Eintracht Hildesheim (40:23 gegen Fredenbeck) baute seinen Vorsprung auf vier Punkte aus, denn der TSV Hannover-Burgdorf stoppte mit 26:25 die Siegesserie der Ahlener SG. Derweil hat die ASG im Kampf um Platz zwei auf die Verletzung von Benny Lindt (Bänderriss) reagiert und den 39-jährigen Tomasz Lebiedzinski zurückgeholt.
Zwei Abstiegskandidaten enttäuschten am 30. Spieltag ihre Fans. Die HSG Niestetal/Staufenberg vergab beim 30:35 gegen den SC Magdeburg II gleich fünf Siebenmeter, außerdem fehlte Torhüter Petrauskas. Noch schlimmer erwischte es die Berliner Füchse beim 20:33 gegen Emsdetten. Die Wiedergutmachung: am Freitag gegen Augustdorf haben alle Fans, die dieses Debakel sahen, freien Eintritt.

Artikel vom 05.04.2006