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»Willi-Wirbel-Sitz« lernen

Rückenschule ist Teil des Schulkinder-Projektes der AWO

Borgholzhausen (kan). Richtiges Sitzen will gelernt sein. Und wenn man in die Schule kommt, dann braucht man viel Sitzfleisch. Damit das klappt, besuchen die »Schulkinder« der AWO-Kita jetzt eine Rückenschule.

Katrin Degryse von der Praxis Raulf/Egbert-Wickermann in Borgholzhausen bringt zwölf Mädchen und Jungen unter anderem den »Willi-Wirbel-Sitz« bei. Dabei gehören die Füße fest auf den Boden, die Knie weit auseinander und der Rücken gerade. »Den Bandschillies (Bandscheiben) muss es gut gehen«, erklärt die Expertin ihren kleinen Kursteilnehmern. Es geht jedoch nicht nur um den richtigen Sitz. Ist der Tornister beispielsweise zu schwer oder wird falsch getragen, dann leidet der Rücken.
Die Rückenschule ist lediglich eines der Projekte der beiden Schulkindergruppen. Einmal wöchentlich montags oder dienstags nachmittags treffen sich jeweils zehn Kinder, die »Eichhörner« und die »Pferde«, unter Federführung der drei Erzieherinnen Annika Schmidt, Simone Mithöfer und Barna Yilmaz. Ziel ist es, die Fünf- bis Sechsjährigen auf die Schule vorzubereiten und den Übergang von der Kita in die Grundschule so kindgerecht wie möglich zu gestalten.
Sie unternehmen Ausflüge wie den zur Biostation in der Noller Schlucht im benachbarten Dissen. Es gibt außerdem Angebote in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Experimentieren, Natur und Umwelt sowie Verkehrserziehung. So bekommen die »Schulkinder« auch Besuch von den Grundschullehrern. Diese spielen mit ihnen Schule und knüpfen erste Kontakte. Und selbstverständlich sehen sich die »Eichhörner« und »Pferde« auch ihre künftige Schule an und hospitieren im Unterricht.
»Wir binden natürlich auch die Eltern in die Schulvorbereitung ein«, betont Kita-Leiterin Beate Winkler. Ein Elternabend fand bereits statt, um mögliche Sorgen abzubauen und um Tipps zur Förderung der Kinder im Alltag zu geben.

Artikel vom 05.04.2006