05.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gutes »Versteck«
hinter Kontrabass

Nordwestdeutsche Philharmonie in Greffen

Harsewinkel-Greffen (jaf). Dass man Töne sehen und hören kann, davon überzeugten sich am Dienstag die Steppkes der Johannesschule Greffen. Die Nordwestdeutsche Philharmonie fand den Weg ins Dorf.

»Wir wollen junge Schüler an die Musik heranführen«, waren sich die Musiker Gyna Jacobs, Paul Possart, Andreas Jung, Hartmut Legelli und Thomas Becker einig. Pro Jahr besuchen sie gut acht Schulen. Gestern war die Greffener Lehranstalt dran. Und die »Streicher« der Nordwestdeutschen Philharmonie waren ganz erstaunt, wie aufgeweckt und Musik interessiert der Nachwuchs auf dem Lande ist.
Gyna und die anderen spielten die »Kleine Nachtmusik« an. »Das ist Mozart«, schnellte Elifs Finger gleich in die Höhe, als die Frage nach dem Komponisten gestellt wurde. Und auch Michelle und Sven ließen sich als die Kleinsten der dritten Klasse nicht lange bitten, sich hinter dem 20 Kilogramm schweren Kontrabass von Andi Jung zu verstecken. Ganz andächtig schauten sie dem Musiker anschließend dabei zu, wie er seinem Instrument Töne entlockte. Tiefe Töne, wie sie schnell feststellten. »Je kleiner ein Instrument ist, desto höher klingt es«, klärte Gyna Jacobs auf. Und selbst das wussten einige Kinder bereits. »Viele unserer Schüler spielen bereits ein Instrument«, wusste Schulleiterin Monika Rolf zu berichten. Keyboard, Flöte, Klarinette, Gitarre, E-Gitarre oder Klavier - der Greffener Nachwuchs trifft oft den richtigen Ton - selbst beim Lied »Alle meine Entchen«, das das Quintett und die Schüler anschließend anstimmten.
Und was war mit den sichtbaren und fühlbaren Tönen? Die entdeckte der Nachwuchs ebenfalls. »Wie macht man Noten sichtbar?«, waren die Musiker neugierig auf die Antworten der Schüler. »Durch Noten«, sagte Johanna aus Reihe eins. Und wie kann man sie fühlen? Darauf wusste klein Alexandra eine Antwort, die an einer Saite des Kontrabasses zupfte: »Das kribbelt und wackelt«, japste sie. Gyna Jacobs erklärte es genauer: »Töne sind nichts anderes als Luftdruckschwankungen«.

Artikel vom 05.04.2006