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Neues Konzept für den
»Lernort Zellentrakt«

Ausstellung in eigenständiger Gruppenarbeit erkunden


Herford (bex). Lehrer sollen die Gedenk- und Dokumentationsstätte im Zellentrakt des Rathauses mit ihren Schulklassen stärker als außerschulischen Lernort nutzen. Das ist Ziel eines neuen pädagogischen Konzeptes für die Ausstellung »Anne Frank war nicht allein«. Die Schüler können je nach Klassengröße und Zeitrahmen in Kleingruppen eigenständig in den Zellen arbeiten und von Zelle zu Zelle »rotieren«. Nach einer kurzen Erläuterung erhalten sie für jede der vier Zellen kleine Arbeitsaufträge, die sie zur Auseinandersetzung mit den Ausstellungsinhalten und den dargestellten Personen anregen
In der Ausstellung werden, wie berichtet, die Schicksale Herforder und Vlothoer Jugendlicher jüdischen Glaubens während der Nazi-Zeit beleuchtet. In einer Zelle wird außerdem die rechtsextreme Ideologie, die Grundlage für die Judenpogrome war, Grundgesetzartikeln der Verfassung gegenübergestellt. Dies wird durch Filmsequenzen aus einem Dokumentarfilm über einen Neonaziaussteiger verdeutlicht.
»Die Ausstellung ist bewusst nicht zu textlastig gestaltet. Die Schüler können sich auch durch Bilder, Fotos, Tonträger, Videofilm und DVD informieren«, sagt Miriam Söling, stellvertretende Vorsitzende des »Kuratoriums Erinnern Forschen Gedenken« und Lehrerin am Wilhelm-Normann-Berufskolleg. Lehrer erhalten eine Handreichung mit den jeweiligen Ideallösungen und Anregungen zur Nachbereitung im Unterricht. Die Ausstellung kann bis zum Beginn der Sommerferien besucht werden.
2005 haben sich 2323 Besucher die Ausstellung angeschaut, davon 1563 Schüler, 63 Lehrer und 697 übrige Ausstellungsbesucher. Lehrer erhalten Infos unter % 05221 /  189 257, Fax: 05223 / 653 04 54.

Artikel vom 05.04.2006