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Sproß-Sperre nach »Vogel«

Großer Kampf, keine Punkte: VfL-Spieler Jan Schmale haut sich rein.Foto: WInde

Oberliga: VfL-Kräfte schwanden in der Schlussphase

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Der Versuch, dem Spitzenreiter der Handball-Oberliga ein zweites Mal in dieser Saison ein Bein zu stellen, misslang: Der VfL Mennighüffen musste am Sonntag LIT Nordhemmern/Mindenerwald den Vortritt lassen, erwies sich dabei über weite Strecken aber als gleichwertiger Kontrahent.

»Wir waren nicht schlechter als Nordhemmern und am Ende wäre ein Remis wohl absolut in Ordnung gegangen«, bewertete VfL-Akteur André Torge das Duell gegen den Spitzenreiter. »Nordhemmern hatte in der Schlussphase etwas mehr zuzusetzen. Unsere Aufholjagd vom 14:17 zum 20:17 hat unheimlich viel Kraft gekostet. Danach waren wir gar.«
Angesichts des Kräfteverschleißes leistete sich die Bußmeyer-Sieben in der Schlussphase zu viele leichte Fehler. »Die hat Nordhemmern zu erfolgreichen Gegenstößen genutzt und damit das Spiel noch einmal gedreht. Und in der Schlussphase hat LIT-Keeper Jens Buhrmester wieder einmal drei, vier dicke Sachen gehalten, die erheblich zum Erfolg beigetragen haben«, so Torges Analyse. Auf der anderen Seite war er aber fest davon überzeugt, dass »wir uns bei unseren Zuschauern erheblich besser verkauft haben als in den vorangegangenen beiden Heimspielen. Unsere Fans waren am Ende zufrieden, nicht zuletzt auch, weil das Spiel selbst mit den wechselnden Führungen ausreichende Spannung geliefert hat.« Es wäre zwar noch einmal ein kleines Glanzlicht gewesen, wenn man den Titelaspiranten »gefällt« hätte, ein Beinbruch ist diese Niederlage nicht.
Sorgen muss sich der HCE Bad Oeynhausen keine mehr machen. Der Abstand nach unten reicht und unter diese weniger erfolgreiche Saison darf man schon mal einen ersten Strich ziehen. Das Remis bei der HSE Hamm geht nach Einschätzung von HCE-Coach Joachim Sproß absolut in Ordnung. »Von der kämpferischen Einstellung war das absolut in Ordnung. Wenn wir dieses Engagement auch in der ersten Halbserie an den Tag gelegt hätten, ständen wir bestimmt um einiges besser da.« Kein Glück hatte der HCE-Coach: Seinen Griff an den eigenen Kopf werteten die Schiedsrichter als den legendären »Vogel«, zeigten »Rot« und trugen das so auch in den Spielbericht ein. Sproß muss nun mindestens mit einer Sperre für zwei Spiele rechnen, kann am Wochenende nicht ins Geschehen eingreifen, wenn sein Team im »Final Four« des Kreispokals in Porta Westfalica antritt.
Hier wird Philipp Meßling voraussichtlich noch einmal aussetzen. Apropos Meßling: Der soll möglicher Weise nach seiner längeren Pause beim nächsten Spiel der Reserve zum Einsatz kommen. Das Schlusslicht ringt immer noch verzweifelt um den Klassenerhalt und trifft auf den Vorletzten HSG EURo. Erste Voraussetzung, um auch in der nächsten Saison noch in der Bezirksliga zu spielen, ist ein Sieg, auch wenn der allein nicht reichen würde. Es wird eng.
Derweil laufen die Personalplanungen für das Oberliga-Team auf Hochtouren. Offen ist seit dem Wochenende der Verbleib von Kreisläufer Johann Kleimann (das WB berichtete). Das Angebot von Oberlübbes Coach Löffelmann, er sei in der nächsten Serie die Nummer eins am Oberlübber Kreis, ist verlockend. Die Frage bleibt nur, ob das auch zutrifft, wenn zurzeit nicht einmal der Verbleib von Oberlübbes aktuellem Kreisläufer Theise geklärt ist. Sproß: »Ich möchte dazu nicht viel sagen. Wenn Johann gehen sollte, dann soll Dieter Löffelmann sein Versprechen auch zu 100 Prozent erfüllen....« Bisher hat Kleimann dem HCE noch keine Entscheidung mitgeteilt.

Artikel vom 05.04.2006