05.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Leise Töne voller
Witz und Poesie

Krawczyk spielte in Gehlenbeck


Von Christoph Fischer
Gehlenbeck (WB). »Man muss sich auch mal ins Leben träumen, denn das Leben ist gar nicht so lang.« Ungefähr 60 Zuhörer und Zuschauer waren am Montag in die St. Nikolaus-Kirche gekommen, um Stefan Krawczyk in Gedichten, Liedern und Lesungen aus seinen Büchern zu erleben.
Eingeladen hatten die Kirchengemeinden Gehlenbeck und Blasheim, wo der Künstler vor zwei Jahren schon einmal gastiert hatte. Geboren 1955 in Weida in Thüringen als Sohn schlesischer Flüchtlinge, erlebte er den real existierenden Sozialismus in Gestalt der DDR buchstäblich am eigenen Leib. Nach dem Musikstudium und Auftritten als Liedermacher erhielt er 1985 Berufsverbot und wurde drei Jahre später inhaftiert und in den Westen abgeschoben. Zahlreiche Tourneen im In- und Ausland folgten sowie etliche Buch- und CD-Veröffentlichungen.
Mit Gitarre und Bandoneon erzählt und singt Stefan Krawczyk vom Leben, von Alltagsproblemen, von seiner Kindheit in Thüringen und von seinem Sohn. Lieder und Texte sind nicht mehr so laut wie früher, aber immer noch voller Poesie, Witz und manchmal auch Melancholie. »Ich bin dankbar, in dieser ehrwürdigen Kirche meine Stimme erheben zu dürfen«, schwärmte Krawczyk von der Kirche in Gehlenbeck. Das Publikum dankte ihm mit Zwischenapplaus und anhaltendem Beifall zum Ende, worauf er einige Zugaben folgen ließ.

Artikel vom 05.04.2006