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Elektronische Sheriffs zeigen gelbe Karte

Falsch entsorgter Müll wird aussortiert - Mülltonnen bleiben stehen


Kreis Lippe (SZ). Ein Paradebeispiel für den lippischen Wertstoffkreislauf ist das Einsammeln des Biomülls in den grünen Tonnen und die Verwertung des Inhalts im Kompostwerk an der Lemgoer Maibolte zu lippischen Kompost, den jeder dort oder bei ausgewählten Händlern kaufen kann. »Leider enthalten die grünen Tonnen immer mehr Fremdstoffe wie Textilien, Glas, Plastik oder Metalle, die erhebliche Störungen im Kompostwerk mit teuren Reparaturen verursachen«, erläutert Bertold Lockstedt, Geschäftsführer der Gesellschaft für Abfallentsorgung in Lippe (GAL). »Deswegen werden wir versuchsweise in Augustdorf mit einem elektronischen Detektorsystem die grünen Tonnen vor dem Entleeren auf mögliche Fremdstoffe prüfen«, so Lockstedt weiter.
Diese elektronischen Müllsheriffs geben mit einem akustischen Signal einen Hinweis auf Verunreinigungen der Bioabfälle. So erkannte Biotonnen werden in den kommenden Wochen mit einer gelben Karte »ermahnt«. Gut sortierte Biotonnen bekommen ab dem 5. April eine grüne Karte. »Wer eine solche grüne Karte an seiner Tonne findet, kann an einem Preisausschreiben teilnehmen«, erklärt der GAL-Geschäftsführer. Für den Gewinner übernimmt die GAL seine Müllgebühren für ein Jahr. Wer allerdings ab Ende Mai immer noch seine verunreinigte Biomülltonne zur Abholung bereitstellt, der erhalte nicht nur eine rote Karte, sondern muss seinen Bioabfall auch nachsortieren. Denn dann ließen die Müllwerker die Tonnen stehen, heißt es in einer GAL-Mitteilung.

Artikel vom 06.04.2006