07.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Herz von »Joe« hängt am Brauhaus

Josef Orth ist neuer Pächter der Espelkamper Gastronomie -ÊNeuheiten vorgestellt

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Für alle, die ihn kennen, ist er einfach nur der »Joe«. Seit sieben Jahren bereits arbeitet Josef Orth im Brauhaus Espelkamp. Aber seit diesem Jahr ist er der neue Pächter des Gasthauses.

»Mein Herz hängt am Brauhaus«, betont Josef Orth, der gebürtig aus Süddeutschland kommt, aber seit 40 Jahren im Raum Hannover in der Gastronomie tätig ist. Er hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass er der neue Pächter wird. Denn eigentlich war dafür ein Gastronomen aus Bünde vorgesehen (wir berichteten am 14. Dezember 2005). »Ich hatte Ingolf Steinkamp (Brauhaus-Inhaber, Anm. d. Red.) gesagt, dass ich gerne neuer Pächter werden würde«, erinnert sich Josef Orth. Doch Steinkamp habe ihm gesagt, dass er bei einem anderen Interessenten im Wort stünde.
Als dann der Bünder Gastronom am 20. Januar bekannt gab, dass er den Betrieb nicht wie vorgesehen zum 1. Februar pachten wolle, wäre Steinkamp auf Josef Orth zugekommen und hätte ihn gefragt, ob er noch Interesse habe. »Joe« überlegte nicht lange.
Mit Josef Orth hat sich das Brauhaus für Kontinuität entschieden. Denn Orth arbeitet bereits seit sieben Jahren als Koch in der Küche des Gasthauses. Und er zeigte sich glücklich darüber, dass die Formalitäten zur Pachtübernahme schnell über die Bühne gegangen seien. »Da muss ich die Stadt Espelkamp loben, die mich stark unterstützt hat.«
Es musste alles ganz schnell gehen. Orth stellte ein neues junges Service-Team zusammen, die alle eingearbeitet werden mussten. Und auch eine neue Speisekarte wird künftig für ein neues Flair im Traditionsgasthaus sorgen. Aber das Haus hat noch viel mehr zu bieten. »Wir sind das erste Brauhaus, aus dem der Kunde aus einer echten Telefonzelle hinaus kostenlos telefonieren kann«, so Orth. Und wer sein Laptop mitbringt, kann kostenlos und schnurlos im Internet surfen. Ein W-LAN-Spot sei installiert worden, so Orth. In diesem Zusammenhang bedankte er sich bei der Elektronik-Firma Makowka aus Fiestel, die diese Neuerungen möglich gemacht hat.
Vor allem das junge Publikum ab 20 Jahren will Josef Orth mit diesem Angebot erreichen. Und auch die Speisekarte deutet an, dass neben dem Rotbarsch »Flämischer Art« mit verschiedenen Pizza-Spezialitäten der junge Gaumen angesprochen wird. Natürlich dürfen aber auch die traditionellen Spare Ribs nach Art des Hauses mit der Spezialsoße nicht fehlen.
Weitere Highlights stehen vor der Tür: Zum Osterfest wird ein »Osterbrunch« veranstaltet, bei dem rund um das Brauhaus bunte Eier versteckt werden. Und am 29. April wird mit der Band »Route 66« ein vorgezogener »Tanz in den Mai« veranstaltet. Darüber hinaus plant Josef Orth einen zünftigen Bayerischen Abend. Dabei soll es nicht nur bayerische Gaumenfreuden geben, sondern auch originale Volksmusik aus dem Süden.
Aber auch Traditionelles wird beibehalten. So gibt es ab 12 Uhr den Mittagstisch. Spare Ribs zum Sattessen stehen dienstags auf dem Programm. Mittwochs gibt es Nudeln und drei verschiedene Soßen -Êebenfalls zum Sattessen.
Josef Orth, der Unterstützung von Ehefrau Margit bekommt, wird aber künftig nicht mehr so viel Zeit für die Küche haben. »Das wird sich wohl aufteilen in 50 Prozent Service und 50 Prozent Küche.«
Während Henning Bohnenkemper als Braumeister die Brauerei leitet, ist Josef Orth für den Gastronomie-Betrieb verantwortlich. Dennoch werden beide eng zusammenarbeiten. Denn sie seien schließlich aufeinander angewiesen, so Orth.

Artikel vom 07.04.2006