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1:1 - nur der Neuling trifft

Oberliga: Eigentor von Capretti - Welker sichert Delbrücks Punkt

Von Elmar Neumann
Delbrück (WV). Der Delbrücker SC ist dem Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga wieder einen Schritt näher gekommen. Zwar reichte es gegen den DSC Arminia Bielefeld II nach drei Dreiern in Folge »lediglich« zu einem 1:1 (1:1), doch am hervorragenden Eindruck der vergangenen Wochen änderte sich rein gar nichts: Aus einem schwachen Aufsteiger ist ein beachtlicher Novize geworden.

Nicht nur beachtlich, sondern gar erstaunlich war das, was der DSC im Stadion Laumeskamp bot, wenn man sich der Kräfteverhältnisse im einseitigen Hinspiel erinnert. Mit der damaligen 0:3-Abfuhr waren die Delbrücker noch gut bedient, das Unentschieden im Rückspiel verbuchten derweil die Arminen als ausgesprochen glücklichen Punktgewinn. »Wir können mit dem 1:1 leben, aber es wäre sicherlich wesentlich mehr drin gewesen«, zog DSC-Trainer Roger Schmidt ein viel sagendes Fazit.
Allein in der ersten Viertelstunde war Bielefeld Ton angebend und Delbrück so nett, die Gäste in ihren Offensivbemühungen zu unterstützen. Kapitän Rino Capretti brachte die Bundesliga-Reserve mit einem Eigentor in Führung (8.). Nur zwei Minuten später verhinderte Marco Thiel mit einer Glanztat das 0:2 - auch diesmal hatte ein Delbrücker (Peter Berhorst) aufs falsche Tor gezielt. Bis der Neuling das richtige Geviert ins Visier nahm, dauerte es 20 Zeigerumdrehungen. Nach einer gelungenen Kombination über Alex Cirivello und Peter Berhorst wurde Dietmar Fulhorsts Schussversuch abgeblockt. Die erste Großchance bot sich sieben Minuten danach Jan Welker. Ein Querschläger von Nils Fischer landete vor den Füßen des Ex-Bad Lippspringers, doch der schloss freistehend zu überhastet ab. Kurz vor der Pause indes konnte der DSC-Angreifer das Tor gar nicht mehr verfehlen. Nach vorbildlicher Vorarbeit von Berhorst schob Welker das Spielgerät aus kurzer Entfernung über die Linie (43.).
Hatte Keeper Marco Thiel in Hälfte eins schon nicht viel zu tun, so wurde er von den harmlosen Arminen nach Wiederbeginn zum kompletten Statisten degradiert. Aufregung im Delbrücker Strafraum gab es nur noch ein einziges Mal, als nicht nur Coach Igor Lazic nach einem Rempler von Dominik Hansjürgen gegen Nils-Christian Schmidt (72.) vehement einen Foulelfmeter forderte. Vor und nach dieser strittigen Szene allerdings spielte nur eine Mannschaft, die Schmidt-Elf. Dietmar Fulhorst (70.) und Michael Radtke (78.) scheiterten jeweils am Aluminium, Jan Welker in der 90. Minute mit einem Kopfball am ehemaligen Delbrücker Eilhoff.
»Was meine Mannschaft geboten hat, war grausam«, gab Lazic zu, derweil sich Torwart Thiel über den zehnten Punkt aus den vergangenen vier Spielen freute: »Eine echte Begründung für diese Entwicklung fällt mir nicht ein, aber fest steht, dass wir einen Lauf haben und den am Donnerstag im Westfalenpokal gegen den VfB Fichte Bielefeld fortsetzen wollen.« Bleibt nur zu hoffen, dass diese Leistungen alsbald auch wieder von den Delbrücker Zuschauern honoriert werden, denn 545 Fans im Stadion Laumeskamp bildeten keine den jüngsten Ergebnissen angemessene Kulisse.
DSC-Statistik
Delbrücker SC: Thiel - Fulland, Hansjürgen, Capretti, Kaesberg - Berhorst, Cirivello, Berkemeier, Kuhn - Fulhorst (72. Radtke), Welker.
DSC Arminia Bielefeld II: Eilhoff - Fischer, Leenemann, Schmidt, Wieczorek, Röber (71. Hofmann), Leon, Skhiri (58. Karwot), Loose, Danneberg, Duda.
Zuschauer: 545.
Tore: 0:1 Rino Capretti (8./Eigentor), 1:1 Jan Welker (43.).
Gelbe Karten: Hansjürgen - Leenemann, Schmidt, Röber, Loose.

Artikel vom 10.04.2006