04.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Grüne Jugend« spricht
von einer Inszenierung


Brackwede (WB). Die »Inszenierung eines Schaulaufens ihrer Bielefelder Prominenz« wirft die »Grüne Jugend Bielefeld« Jusos und Junger Union mit Blick auf das Fußballturnier, das der Politiker-Nachwuchs von CDU, SPD und FDP am vergangenen Wochenende in der »Soccer Factory« veranstaltete. »Das hat nichts mit der Form von junger Politik zu tun, die wir vertreten«, betont die »Grüne Jugend Bielefeld« in einer Stellungnahme. Wie berichtet, hatten die Organisatoren des Turniers erklärt, die »Grüne Jugend« habe nicht teilnehmen wollen, weil ihnen die Veranstaltung »zu unpolitisch« sei. Dieser Vorwurf treffe so nicht zu, heißt es nun in der von Lena Zimmermann, Marieke Halbach, Luis Aue und Bernhard Siegel unterzeichneten Stellungnahme.
»Wir haben uns durchaus mit der Teilnahme an dem Fußballturnier beschäftigt, an den ersten Vorbereitungsgesprächen teilgenommen und uns dennoch nach reiflicher Überlegung gegen eine Teilnahme entschieden«, erklären die Mitglieder der »Grünen Jugend«. Es spreche nichts gegen eine Kooperation der parteipolitischen Jugendverbände, daher hätten sie sich auch im Sommer 2004 am Versuch der Gründung eines Bielefelder Ringes Politischer Jugend beteiligt. »Dass diese Versuche im Sande verlaufen sind, bedauern wir.«
Diese Vernetzung der Jugendverbände sei jedoch nicht das Interesse des Turniers gewesen, meinen die Unterzeichner. Jusos und Junger Union habe vielmehr an der »Inszenierung eines Schaulaufens ihrer Bielefelder Prominenz« gelegen. »Für uns zählen politische Inhalte und deren Vermittlung auf bisweilen unkonventionelle Art und Weise. Wir verstehen uns nicht als Parteikindergarten, sehen unsere vorrangige Aufgabe nicht darin, prominenten Politikern eine Bühne zu bereiten. Bei der JU, den Jusos und den Jungen Liberalen scheint dieses Interesse die inhaltliche Arbeit zu überwiegen.«
Sie hätten sich für eine Teilnahme von »Solid« beziehungsweise der Linken eingesetzt. »Dies war ebenso nicht umsetzbar wie unsere Forderung nach Beteiligung anderer im politischen Spektrum aktiver Jugendgruppen«, so die Unterzeichner. Ziel einer Vernetzung junger Politik müsse sein, bei Bielefelder Jugendlichen das Interesse an Poltik zuu wecken. »Wir bedauern sehr, dass den drei Jugendverbänden so sehr der Sinn für politische Inhalte fehlt, betonen aber ausdrücklich unsere Bereitschaft zu einer politischen und inhaltlich orientierten Zusammenarbeit.«

Artikel vom 04.04.2006