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SKW zittert um Klassenerhalt

Schach: Münster tritt mit stärkstem Aufgebot an - acht Titelträger

Werther (ltl). Am achten und vorletzten Spieltag der NRW-Schach-Oberliga rutschte Aufsteiger SK Werther durch eine bittere 5:3-Heimniederlage gegen SK Münster 32 vom vierten auf den sechsten Tabellenplatz im Zehnerfeld ab. Da in der Regel drei Mannschaften aus der Oberliga absteigen, fällt die Entscheidung über den Klassenerhalt erst beim Saisonfinale am 7. Mai beim Klub Kölner Schachfreunde.

Im Storck-Haus brachten die Münsteraner erstmals ihr wohl stärkstes Aufgebot mit acht Titelträgern zusammen: einen Großmeister (GM) und drei Internationale Meister (IM) aus den Niederlanden, dazu vier mit der unteren Titelkategorie FIDE-Meister (FM) ausgezeichnete deutsche Spieler. »Ein Zeichen, dass sie uns ernst nehmen«, meinte Werthers Manager Stefan Pfannkuch, der bedauerte, dass für Werthers georgischen GM Davit Shengalia das Visum nicht rechtzeitig überkam.
Trotz deutlicher Unterlegenheit nach dem Schnitt der Wertungszahlen versuchten die Gastgeber von Beginn an, dagegen zu halten. Schon bald ließen einige ungewöhnliche Eröffnungsvarianten Spannung aufkommen. Wichtig, dass zunächst einmal Alexander Hoffmann, zwar titellos, aber mit IM-Spielstärke ausgestattet, den münsterschen GM Karel van der Weide durch einen Teilerfolg neutralisierte. Dann der erste Dämpfer, als Jonas Freiberger durch Damenverlust eine sichere Remispartie vergab. Der Ausgleich gelang Vitali Braun nach Qualitätsgewinn gegen einen etwas indisponierten IM.
Extreme Hochspannung herrschte in der Zeitnotphase. Zwar erlag Anis Bejaoui dem gegnerischen Figurendruck, aber aus drei Partien gingen die Gastgeber mit jeweils einem Mehrbauern und guten Aussichten hervor. Dazu ergab sich für Werthers Spitzenspieler Rafal Antoniewski, der zwei Leichtfiguren für Turm und zwei Bauern gegeben hatte, eine äußerst komplizierte Partie. Als diese nach mehr als fünf Stunden remis endete, war auch für Eugen Kirnos im Turmendspiel nicht mehr zu erreichen.
Dirk Schuh eroberte sogar einen zweiten Bauern. Nach Abwicklung ins Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern lief ihm aber die Zeit davon, so dass der Remisschluss unausweichlich wurde. Ganz hart traf es Karl-Ulrich Goecke, der wohl die besten Gewinnchancen besaß. Die Umsetzung erwies sich aber gegen harten Widerstand als derart schwierig, dass er sich verhedderte und sogar mattsetzen ließ.
Brettergebnisse: IM Antoniewski - IM Cuijpers remis, Hoffmann - GM Van der Weide remis, Kirnos - IM Kuijf remis, Braun - IM Bosboom 1:0, Schuh - FM Bücker remis, Dr. Goecke - FM Dermann 0:1, Freiberger - FM Dr. Wolter 0:1, Bejaoui - FM Kamp 0:1.
Restliche Ergebnisse des achten Spieltags: SC Hansa Dortmund - Bielefelder SK 5:3, PSV Duisburg - SG Plettenberg 3,5:4,5; LSV Turm Lippstadt - Klub Kölner SF 4:4; Aachener SV - SC Buer-Hassel 5:3.
Tabelle: 1. Plettenberg 48,0/15:1; 2. Dortmund 34,5/12:4; 3. Aachen 29,0/10:6; 4. Münster 34,5/8:8; 5. Köln 30,0/8:8; 6. Werther 30,0/7:9; 7. Duisburg 35,0/6:10; 8. Lippstadt 29,5/6:10; 9. Buer-Hassel 21,0/5:11; 10. Bielefeld 23,5/3:15.

Artikel vom 04.04.2006